Unfallursache

Treibstoffzufuhr an Bord der Air India abgedreht

Ausland
12.07.2025 07:54

Bei den Ermittlungen nach dem Absturz einer Maschine von Air India am 12. Juni mit 260 Toten in Ahmedabad sind die Experten mit ziemlicher Sicherheit auf die Ursache das Crashs gestoßen: Nahezu gleichzeitig waren die Regler für die Kraftstoffzufuhr der beiden Triebwerke auf die Position „Abgeschaltet“ gesprungen. Im Cockpit herrschte Verwirrung, warum das geschehen war.

Dem Bericht zufolge kam es zu einem plötzlichen Schubverlust, und die Boeing 787 Dreamliner verlor an Höhe. Unklar ist noch, warum die Schalterpositionen sich geändert haben. Auf dem geborgenen Stimmenrekorder des Flugzeugs sei im Cockpit zu hören gewesen, wie einer der Piloten den anderen gefragt habe, warum er den Kraftstoffschalter (siehe Bild unten) umgelegt habe, heißt es weiter. „Der andere Pilot antwortete, er habe das nicht getan.“ Ob die Antwort vom Flugkapitän oder vom Ersten Offizier kam, ist noch nicht bekannt.

Diese Schalter können nicht unabsichtlich umgelegt werden.
Diese Schalter können nicht unabsichtlich umgelegt werden.(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)
Dunkle Rauchwolken über Ahmedabad nach dem Absturz des Air-India-Jets
Dunkle Rauchwolken über Ahmedabad nach dem Absturz des Air-India-Jets(Bild: AFP/VIJAY PATANI)

US-Experte: Man kann Schalter nicht versehentlich umlegen
Der US-Experte John Cox wies darauf hin, dass ein Pilot die Schalter nicht versehentlich umlegen könne. „Man kann da nicht dranstoßen und dann bewegen sie sich.“ Überwachungskameras am Flughafen hätten gezeigt, dass das Ram-Air-Turbine genannte Notfallsystem des Flugzeugs ausgeklappt worden sei, als die Maschine anfangs gestiegen sei, heißt es weiter in dem Bericht. Das System besteht aus einem kleinen Propeller und erzeugt aus dem Fahrtwind hydraulische oder elektrische Energie. Bei einem Notfall wird es aus dem Rumpf oder der Tragfläche ausgeklappt. 

Vogelschlag wird ausgeschlossen
Dem Bericht zufolge deutet nichts auf einen möglichen Zusammenprall mit fliegenden Vögeln hin. „Es wurden keine bedeutsamen Vogelaktivitäten in der Nähe der Flugbahn beobachtet.“ Die Maschine habe bereits an Höhe verloren, noch bevor sie die Umfassungsmauer des Flughafens überflogen habe. Air India bestätigte den Eingang des vorläufigen Berichts. Angesichts der laufenden Ermittlungen „können wir uns nicht zu spezifischen Details äußern“, hieß es auf der Plattform X. Man kooperiere aber vollumfänglich mit den ermittelnden Behörden, wurde betont.

Beide Piloten galten als erfahren und verfügten zusammen über rund 19.000 Flugstunden, davon mehr als 9000 auf der 787. Air India steht seit dem Absturz unter verschärfter Beobachtung. Zuvor hatte die indische Luftfahrtaufsicht die Fluggesellschaft wegen Verstößen gegen die vorgeschriebenen Dienstzeiten von Piloten verwarnt. Zudem kündigte die Flugsicherheitsagentur der Europäischen Union (EASA) eine Untersuchung der Billigfluglinie Air India Express an.

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