Blutige Tradition
Pamplona-Stierlauf: Fünf Verletzte an einem Tag
Beim sechsten Stierlauf des diesjährigen Sanfermín-Festes in Pamplona im Norden Spaniens sind Samstagfrüh fünf Menschen verletzt worden. Auf der mehr als 800 Meter langen Strecke zur Stierkampfarena kam es in den engen Gassen mit vielen Kurven zu zahlreichen Stürzen.
Vier der fünf Verletzten mussten demnach ins Krankenhaus gebracht werden, ein weiterer wurde an Ort und Stelle versorgt.
Gefährliche Momente in der Arena
Viele der meist männlichen Läufer versuchen, vor oder neben den sechs Stieren zu rennen und diese möglichst auch an den Hörnern oder am Rücken anzugreifen. Auch nach dem Einlauf in die Arena gab es gefährliche Momente – einige Läufer konnten sich vor den Hörnern eines Stieres nur knapp über die Banden hinter die Absperrung retten.
Ein Kommentator des spanischen TV-Senders RTVE, welcher die Läufe live überträgt, kritisierte das Verhalten einiger Teilnehmer, die gegen Verhaltensregeln verstießen. Etwa, weil sie sich zu lang an den Hörnern der Stiere während des Laufes festhielten oder sich in der Arena nicht schnell genug in Sicherheit brächten.
Letzter Stierlauf am Montag
Die „Sanfermines“ sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer in der ersten Juli-Hälfte gefeiert. Täglich werden an acht Tagen in Folge am frühen Vormittag sechs Bullen und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt.
Dort sterben die Stiere am Abend durch die Hand eines Toreros. Der letzte Lauf findet dieses Jahr – wie immer – am 14. Juli statt. Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen das Spektakel. „Stierlauf verursacht Tierleid“, betont etwa die Organisation Peta in Deutschland.
Lebensgefährliches Spektakel
Die langen, spitzen Hörner der Stiere können auch tödliche Verletzungen verursachen. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte im Jahr 2009. In den engen Gassen rannten gerade auch Samstagfrüh derart viele Teilnehmer mit, dass sie oft nicht ausweichen können, wenn ein Läufer vor ihnen stürzt. Dann fallen viele Teilnehmer übereinander. Die bis zu 600 Kilogramm schweren Stiere versuchen im Galopp – meist zum Glück – reflexhaft über am Boden liegende Menschen zu springen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.