Die geplante Einführung eines einheitlichen europäischen Digital-Zahlungssystems verliert an Rückhalt. Mehrere Banken zögerten, sich bei der sogenannten European Payments Initiative (EPI) weiter zu engagieren, wie die mit dem Projekt betraute EPI Interim Company am Donnerstag mitteilte.
Eine Mehrheit der Anteilseigner in Deutschland, Belgien und Frankreich wolle die Initiative vorantreiben. Andere Anteilseigner wie beispielsweise einige spanische Banken würden sich im Jänner äußern, hieß es. Widerstand kommt Insidern zufolge von der Commerzbank und der DZ Bank. Die beiden Institute planten derzeit, angesichts der vergleichsweise hohen Kosten einer Beteiligung aus dem Projekt auszusteigen.
Das deutsche Geschäft der italienischen Unicredit sei ebenfalls von Plänen abgerückt, sich zu beteiligen, sagte ein Sprecher. Das Geldhaus werde aber zukünftige Vorschläge prüfen. Die Deutsche Bank und die französische BNP Paribas hatten in der Vergangenheit zu den Förderern des Vorhabens gezählt.
An dem Digitalisierungsprojekt, mit dem Zahlungen in Europa erleichtert werden sollen, hatten sich zunächst Dutzende Banken beteiligt. Gemeinsames Ziel sei, Bezahlmöglichkeiten zu schaffen, die sicher, innovativ und für alle zugänglich seien, hatte der damalige Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies im November erklärt. Mit einem eigenen Zahlungsverkehrssystem würde Europa die Abhängigkeit von US-Konzernen wie Mastercard, Visa und PayPal verringern.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).