Ein erster Schritt

„Krone“-Forderung erfüllt: Mehr Platz für Schweine

Steiermark
17.12.2021 07:00

Mehr Platz und Beschäftigung für die Schweine, keine Vollspaltenböden mehr: Ab dem Jahr 2023 gibt es keine weiteren Förderungen für Betriebe, die diese Vorgaben nicht einhalten, ab 2032 muss jeder Stall, ob alt oder neu, Verbesserungen im Tierwohl aufweisen. Ein Erfolg auch der „Krone“, dass diese Bewegung ins Rollen gekommen ist. Was aber bedeutet das für Tiere? Und steirische Bauern?

4778 Schweinebauern gibt es in der Steiermark, 739.443 Tiere werden der letzten Erhebung nach gehalten - jetzt soll sich, geht es nach dem neuen Gesetzesantrag, für beide Gruppen Wesentliches ändern. „Jeder, der ab dem Jahr 2023 umbaut oder neu baut, darf das nur noch unter den Vorgaben, dass Vollspaltböden in der gewohnten Form wegfallen, zudem mehr Platz pro Tier entsteht“, erklärt Werner Brugner, Direktor der Landwirtschaftskammer.

„Und neun Jahre später wird demnach kein konventioneller Betrieb mehr so aussehen wie heute.“ Das betrifft jene, die das AMA-Gütesiegel aufweisen können - wobei der Anteil derer, die es führen, bei uns mit 75 Prozent hoch ist.

„Wir reden immer noch vom Mindestmaß“
„Es ist ein Ansatz, endlich ein Umdenkprozess, der damit ins Rollen kommt“, lobt „Krone“-Tiereckenchefin Maggie Entenfellner. Jedoch mit Einschränkungen: „Wir reden hier immer noch vom Mindestmaß; eine kleine Verbesserung für Tiere in konventioneller Haltung, das ist kein Meilenstein. Damit wird aber dem gesellschaftlichen Druck gefolgt. Die Konsumenten verlangen nach mehr Tierwohl.“

Die Kunden sieht Entenfellner damit aber auch in die Pflicht genommen: „Der Kunde muss bereit sein, dieses Fleisch aus besserer Haltung auch zu kaufen, selbst wenn es mehr kostet. Am schlimmsten wäre es, wenn man dann zu Produkten aus Ländern greift, die unter erbärmlicheren Bedingungen ,produzieren’ - Schluss mit ,Geiz ist geil’!“

In dieses Horn stößt auch Werner Brugner: „Die steirischen Bauern stehen hinter der Entwicklung und sehen großteils auch ein, dass mehr Tierwohl dem Zug der Zeit entspricht. Aber: Ein Schweinestall wird auf 20 Jahre abgeschrieben, Neu- und Umbauten sind teuer. Was sich da an Kosten ergibt müssen Markt und Investförderung abdecken.“

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Es ist ein gutes Zeichen, dass nun endlich über Tierschutz diskutiert wird. Aber es muss noch viel gemacht werden!

Maggie Entenfellner

Beraten sei jeder gut, der sich auf Entwicklungen einstellt, die nach noch mehr Tierwohl verlangen, „und dementsprechend plant“. Dafür wurde mit IBeST ein Begleitforum geschaffen.

Noch viele Baustellen im Tierschutz
Maggie Entenfellner fordert, dass die Diskussion auf noch viel mehr Bereiche ausgedehnt wird: „Dass männliche Küken nicht sofort getötet und einfach weggeschmissen werden, was barbarisch ist, ist ein wesentlicher Schritt. Aber man muss sich weitere Schritte überlegen, da es ja Millionen an Hähnen gibt.“

Die Liste der Forderungen in Sachen Tierwohl an die Bundesregierung ist noch viel länger: Ein Verbot der Qualzüchtungen bei Hund und Katze gibt es ja, aber ohne Definitionen dazu sei es wertlos. Weiters: Einschränkungen bei der Zwingerhaltung, umfassende Kastrierung bei Freigängerkatzen und mehr.

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