„Es geht für meine Mandantin wirklich um viel“, sagte Rechtsanwalt Kurt Jelinek am Donnerstag vor dem Salzburger Landesgericht. Konkret drohten der 40-jährigen Halleinerin bis zu 15 Jahre Haft. Die Frau soll ihre, inzwischen volljährige, Tochter zehn Jahre lang körperlich misshandelt und auch verbal angegangen sein. Vom Anklagevorwurf „Fortgesetzte Gewaltausübung“ ist letztlich – mangels Beweise – nicht viel übrig geblieben. Die andere Tochter der dreifachen Mutter sagte übrigens gegen die Version des Opfers aus.
Geradestehen musste die Frau aber für Sätze wie: „Ich würde aufpassen, was du redest – sonst schneide ich dir die Zunge heraus!“ Diese „Gossensprache“, wie sie ihr 44-jähriger Ehemann nannte, sei an der Tagesordnung gewesen. Ihm gegenüber hätte sie auch Dinge wie „Ich schlitze dich auf, ich schlitze die Kinder auf!“ gesagt. „Ihre Aussetzer sind nicht normal. Sie flippt einfach völlig aus und ist nicht zu bremsen“, so der Gatte, der während seiner Vernehmung zu weinen begann. Die Angeklagte gab zu, ihre Kinder immer wieder beleidigt und bedroht zu haben – bestritt aber die Vorwürfe hinsichtlich physischer Gewalt.
Am Ende setzte es wegen Nötigung und gefährlicher Drohung eine viermonatige Bewährungsstrafe – die jahrelange Gewalt sah das Gericht nicht als erwiesen an. Das Urteil ist rechtskräftig! Der Rosenkrieg des in Scheidung lebenden Paares geht nun vor dem Familiengericht weiter.
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