Die uralte indische Philosophie mit ganzheitlichem Ansatz soll Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Zusätzlich kann es aber auch gezielt bei Beschwerden angewendet werden.
Während sich Yoga in den herkömmlichen Schulen an Gesunde richtet, kommt das therapeutische Yoga bei bestimmten Beschwerden zum Einsatz. Es wird individuell auf den zu behandelnden Menschen abgestimmt, um damit größtmögliche Wirkung zu erzielen. Jeder kann davon profitieren: „Körperlich, um durch Kräftigungsübungen im Fall von Gelenkbeschwerden mehr Stabilität zu fördern bzw. verspannte Muskeln zu lockern. Bei nervösen und emotionalen Verstimmungen wirken sich Atem- sowie Konzentrationsübungen oft positiv aus“, erklärt Dr. Andreas Goldammer, Allgemeinmediziner und Osteopath aus Wien. Bei dieser Art des Yogas untersucht der Arzt den Patienten zuerst nach schulmedizinischen Richtlinien und klärt Vorerkrankungen ab. „Es gilt herauszufinden, ob eine weitere Diagnose notwendig ist oder ob gleich mit den Übungen begonnen werden kann. Erkenne ich zum Beispiel, dass bewegungstechnisch Einschränkungen vorliegen und eine entsprechende Behandlung Sinn macht, besteht diese dann meist in einer Mischung aus Physiotherapie, Osteopathie und Yoga“, so der Mediziner.
Bei nervösen und emotionalen Verstimmungen wirken sich Atem- sowie Konzentrationsübungen oft positiv aus.
Dr. Andreas Goldammer, Allgemeinmediziner und Osteopath
Wann Vorsicht geboten ist
Bei körperlichen Schwachstellen gilt es auf Überforderung in bestimmten Haltungen zu achten, um durch das regelmäßige Üben Folgebeschwerden zu vermeiden. Das betrifft vor allem den Übergang in der Halswirbelsäule. Deshalb empfiehlt der Experte etwa den Kopfstand wirklich nur trainierten Personen. Für Stützhaltungen während entsprechender Bewegungsabläufe sind oft die Schulterblattmuskeln zu schwach und bei sehr ehrgeizigem Training leidet das Schultergelenk. Bei allen Übungen gilt, ruhig und achtsam in die Haltung hinein- und hinauszugehen und auf die Körperwahrnehmung zu achten.
Wie lange dauert das Programm?
Dr. Goldammer: „Am besten ein Leben lang! Yoga ist eine wunderbare Methode, um die eigene Gesundheit ganzheitlich zu fördern. Es wäre daher optimal, wenn die Patienten diesen Weg beibehalten und regelmäßig ihr Programm durchführen. Oft machen wir während des Trainings Videos oder Fotos, damit auch zuhause korrekt weitergeübt werden kann.“
8. 11. „Yoga & Meditation: Kraft für Psyche und Gesundheit“ - 17.00, 19.25 Uhr und am 9. 11. um 7.15 Uhr und 12.15 Uhr. Julia Pross von „The Wyld Thing“ beantwortet im Interview mit Moderatorin Raphaela Scharf Fragen zum Thema.
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