Monatelange Probleme

FSME: Langer Leidensweg nach einem Zeckenstich

Gesund
20.04.2024 06:00

Die ersten Zecken haben bereits zugestochen! Das hat für manche Menschen leider gravierende Auswirkungen – nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig. Manche Menschen kämpfen noch 18 Monate später mit den Folgen einer FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Ältere Menschen haben stärker mit Beschwerden zu kämpfen als junge.

Eine Studie aus Deutschland zeigt, dass mehr als die Hälfte drei Monate nach Beginn einer FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) immer noch mit den Folgen zu kämpfen hat. Auch wenn diese im weiteren Verlauf abnehmen, sind sie bei einem kleinen Teil auch noch nach 18 Monaten präsent. Im schlimmsten Fall führt das zu Einschränkungen im Job, Arbeitsausfällen sowie Frühpensionierungen.

Hohe Dunkelziffer an Erkrankungen
Allein in Österreich werden jedes Jahr zwischen 100 und 250 hospitalisierte Fälle registriert, in Europa waren es 2020 fast 4000. „Die vielen leichten Erkrankungen werden oft gar nicht als FSME diagnostiziert und sind da noch gar nicht dabei“, erklärt OÄ Priv. Doz. Dr. Bettina Pfausler, UniKlinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck (T).

Verschiedenste Symptome
Grundsätzlich reicht die Bandbreite von einem Gefühl der Sommergrippe bis hin zu schweren Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks. „Glücklicherweise verläuft die Erkrankung selten ganz schwer, meist als Gehirnhautentzündung. Bei ernsten Verläufen, insbesondere bei Infektionen des Rückenmarks, können die Symptome einer Kinderlähmung ähneln“, betont die Neurologin. „Oft müssen Betroffene hier langfristig künstlich beatmet werden. Die Sterblichkeit liegt bei 30 Prozent, eine vollständige Erholung ist meist nicht mehr möglich.“

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„Das alles lässt sich verhindern. Das Einzige, das man tun muss, ist, sich impfen zu lassen und rechtzeitig zur Auffrischung zu gehen.“

OÄ Priv. Doz. Dr. Bettina Pfausler, UniKlinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck (T)

Kinder haben seltener Folgeerscheinungen
Eine rasche, komplette Erholung nach FSME ist nicht nur bei ganz schweren Verlaufsformen kaum möglich. Nicht einmal die Hälfte gab bei Befragungen nach drei Monaten an, sich bereits vollständig erholt zu haben. Nach 18 Monaten waren es immerhin zwei Drittel (67,3 Prozent. Personen mit einem milden Akutverlauf erholten sich laut Studie besser als solche mit moderatem oder schwerem Verlauf (85,4 Prozent 69,4 Prozent und 44,9 Prozent). Kinder hatten nur in seltenen Fällen nach 18 Monaten noch Folgeerscheinungen. Doz. Pfausler: „Unsere Erfahrung: Je älter jemand ist – vor allem ab dem 50. Lebensjahr -, desto schwerer ist in vielen Fällen der Verlauf.“

Erschöpfung als häufigstes Symptom
Fatigue (anhaltende Müdigkeit und Kraftlosigkeit) ist laut Studie das häufigste Symptom in der Akutphase (91 Prozent), gefolgt von Kopfschmerzen und Störungen der Balance. Selbst nach 18 Monaten berichteten immer noch 17 Prozent der Betroffenen über Fatigue, 13 Prozent über Konzentrationsdefizite und allgemeine Schwäche, 12 Prozent über Muskelschmerzen und ebenfalls 12 Prozent über Gleichgewichtsstörungen. Experten raten zur FSME-Impfung.

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