Portrait

Toni Eberle: Der Stilist und seine Vielfalt

Vorarlberg
02.11.2021 09:25

Mit seiner eigenwilligen Mixtur aus Jazz, Funk, World-Music und Blues etablierte sich Toni Eberle als einer der originellsten Musiker der heimischen Szene - nun auch wieder live. „Krone Vorarlberg“-Autor Raimund Jäger hat ihn portraitiert.

Schon früh erkannte Toni, dass seine Interessen andere waren als jene der meisten Gleichaltrigen: „Als ich das erste Mal einen Zirkus besuchte, strömten alle Kinder zu den Löwen - mich faszinierte mehr die Musikkapelle. Schließlich hatte ich zuvor noch nie Livemusik erlebt.“ Ein offenbar prägendes Erlebnis. Also brachte er sich das Gitarrenspiel auf dem Instrument seiner Schwester selbst bei und begeisterte als „Fingerpicking-König“ bald andere Jugendliche am Bregenzer Seeufer. Weniger begeistert war Toni von der Schule, daher absolvierte der junge Mann eine Ausbildung zum Goldschmied. „Hauptsache kreativ“, so sein Motto, das er immer virtuoser auch musikalisch umsetzte. Schon als Gitarrist der an die „Talking Heads“ erinnernden Bregenzer Band „Commercials“ gastierte er in legendären Clubs wie dem Hamburger „Onkel Pö“ und dem Wiener „U4“.

Seine ganze musikalische Bandbreite präsentiert aber die „Toni.Eberle.Band“ auf mittlerweile zehn Tonträgern. „Ich halte nichts von musikalischen Schubladen, sondern schöpfe lieber aus dem Vollen“, erklärt der Virtuose, der Einflüsse von Jazz, Blues, Soul, Funk, World-Music aber auch Electronics zu einem unverwechselbaren „Toni Eberle-Sound“ verschmilzt. Seine ersten beiden CDs „Jazz’n’Funk“ sowie „Black Coffee“ zeichnete neben stilistischer Vielfalt auch die originelle Verpackung von Pop-Art-Künstler Helmut King aus. „Jeweils tausend gepresst und tausend verkauft“, freut sich Toni. Wohlwissend, dass das in diesem Genre ein veritabler Erfolg ist.

Der Ritterschlag in der Jazz-Fusion-Szene
Erfolge feierte er auch in den Nullerjahren mit seiner singenden Ex-Gattin als „Aja & Toni Eberle“. Das Duo gewann den internationalen „Voice & Guitar“-Wettbewerb und arbeitete mit dem „Zawinul Syndicate“ zusammen, quasi der Ritterschlag in der Jazz-Fusion-Szene. Tonis Instrumental-Nummern eignen sich zudem auch vorzüglich für Film- und Theaterproduktionen. „Besonders der Film ,Melikes Lächeln‘ unter der Regie von Dorrit Kogler, dessen Soundtrack wir bei Studio-Zampano Peter Wolf aufnahmen, sowie die Theaterproduktion ,Dracula‘ nach H.C. Artmann am Spielboden waren herausragende Ereignisse“, sagt der 60-Jährige.

Seit längerem gibt er sein Können auch weiter und unterrichtet im Jazzseminar: „Eine gesunde finanzielle Basis ist mit ein Grund, dass ich mich musikalisch nie prostituieren musste.“ Dass er dies auch weiterhin nicht tut, beweist er am 12. November im Rankweiler „VogelfreiRaum“, wo die „Toni.Eberle.Band“ endlich auch wieder live zu hören sein wird.

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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