Lokalempfehlung

Lokale, über die man spricht: Caffè Bacco

(Bild: Karin Schnegdar, krone.at-Grafik)

„Krone“-Kulinarik-Kolumnistin Karin Schnegdar testet sich durch Österreichs Lokale und spricht ihre Empfehlungen aus. Diesmal besuchte sie das Caffè Bacco in Wien-Wieden. Die neuen Besitzer Paolo und Zuly Savoro erfüllen die Trattoria mit Lebenslust.

Italienische Lokale mit guter Küche gibt es viele in Wien, doch was die Atmosphäre betrifft, kam kaum eines an das CAFFÈ BACCO von Alberto Stefanelli heran. Vor einem Jahr verstarb der Padrone plötzlich an Covid und hinterließ eine große Schar verzagter Stammgäste.

Jetzt fanden sich würdige Nachfolger. Paolo Savaro und seine Frau Zuly übernahmen die Trattoria aus den Händen von Albertos Tochter Giulia und ließen sie so echt und unverfälscht neu erstehen, wie sich Signore Stefanelli das wohl gewünscht hätte. Das Interieur wirkt immer noch so, als hätte jemand alte Möbel vom Dachboden zufällig hineingestellt, aus der kleinen Küche duftet es nach Kräutern, Olivenöl und köchelndem Sugo. Der Mann am Herd, den alle nur Tibor rufen, stand schon zu Albertos Zeiten hier, und wie damals gibt es keine Speisenkarte. Man lässt sich die gerade aktuelle Pasta (meist 12 €) empfehlen oder bestellt einfach das Menü, das im Normalfall so um die 36 € kostet - entsprechend mehr, wenn Trüffel oder eine Bistecca fiorentina dabei sind.

(Bild: Karin Schnegdar)

Auf dem Tisch drängen sich dann zum Beispiel toskanische Crostini, frittierte Zucchiniblüten, ein Insalata di Arista (dünn aufgeschnittener marinierter Braten), roh gehobelte Steinpilze mit Artischocken, eine fein gewürzte Pappa al pomodoro. Wie es sich gehört, folgen noch Spaghetti, Tagliatelle oder Ravioli, danach Gebratenes, Geschmortes oder auch Gegrilltes, dazu fließt reichlich Wein - auch hier liegt der Schwerpunkt in der Toskana sowie (bei den Weißen) im Friaul. Was es im Caffè Bacco nicht gibt, ist eine Wanduhr. Wozu auch?

Caffè Bacco
Margaretenstraße 25, 1040 Wien,
Öffnungszeiten: Mo-Fr 12-22 Uhr
Tel: [phone]