Konzentriert und mit ganzer Kraft drücken die Drittklässler unter den wachsamen Augen von Klassenlehrerin Roswitha Kaar auf den Reanimationspuppen herum. Zum Rhythmus von „Stayin’ Alive“, einem Disco-Klassiker aus den 70er Jahren, wird hier die so genannte „Herzdruckmassage“ im richtigen Takt geübt. Künftig sollen Lehrer im ganzen Land mit ihren Klassen folgen.
Die Erste Hilfe muss auch bei uns zur Kulturfertigkeit werden. Daher wollen wir mit diesem Projekt möglichst alle Schüler erreichen. Die erlernten Fertigkeiten können künftig viele Leben retten.
Bernhard Schnöll, Notfallmediziner und Projektkoordinator
Beim Auftakt am Montag waren auch die beiden Salzburger Notärzte Wolfgang Fleischmann und Bernhard Schnöll dabei, die das Projekt ins Leben gerufen haben. Fleischmann ist froh, dass sich bereits elf Salzburger Schulen gefunden haben, die die Erste-Hilfe-Workshops in ihr Schulleben integrieren wollen.
Erste Hilfe kann viele Todesfälle vermeiden
Denn: „Von den 10.000 Menschen, die in Österreich jedes Jahr einen plötzlichen Herztod erleiden, könnten 7000 überleben, wenn Augenzeugen ohne Berührungsängste Erste Hilfe leisten würden.“
Auch die Schüler waren von der ungewöhnlichen Unterrichtseinheit überzeugt. „Es ist gut zu wissen, wie einfach man bei einem Notfall helfen kann“, sind sich Hannah, Ayla und Rosalie einig. Das Pilotprojekt läuft vorerst bis zum Jahresende und steht anschließend allen Salzburger Schulen offen. Das Übungsmaterial wird den Schulen durch Sponsoren zur Verfügung gestellt. Als Trainer werden vor allem jene Lehrer fungieren, die bisher schon Lehrbeauftragte für Erste Hilfe waren oder beispielsweise in ihrer Freizeit als ehrenamtliche Sanitäter unterwegs sind.
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