Nach der Dopingrazzia bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld („Operation Aderlass“) ist das letzte juristische Kapitel noch nicht geschrieben. In Abwesenheit wurde nun über einen estnischen Langläufer (27) verhandelt, der drei Saisonen lang Blutdoping betrieben haben soll - inklusive kriminelle Vereinigung.
Staatsanwalt Dieter Albert gab auf „Krone“-Anfrage einen Überblick über die Seefeld-Verfahren: „Noch nicht verhandelt wurden die Vorwürfe gegen zwei weitere Esten und einen Kasachen.“ Zudem stehe im Fall Georg Preidler ein zweiter Rechtsgang bevor, weil der OGH das Ersturteil teils aufhob.
Angeklagter übersendete Stellungnahme
Zum Prozess am Freitag wollte der angeklagte Este nicht anreisen, seine Verteidigerin verwies auf die geständige Stellungnahme. Von 2016 bis 2019 soll der 27-Jährige Blutdoping und damit Sportbetrug begangen haben. Der Vertreter eines Skiproduzenten sollte den Wert der zur Verfügung gestellten Ausrüstung beziffern. „Die Rennskier wurden teils wiederverwendet, teils verkauft“, sagte der Zeuge. Dies minderte die Schadenshöhe, die aber mit mehr als 5000 Euro beziffert wurde.
Zwei Betrügereien bei Rennen wurden als Versuch gewertet, die Kooperation mit dem deutschen Dopingarzt Mark S. und weiteren Helfern als kriminelle Vereinigung. Richter Bernhard Rüßkamp verhängte fünf Monate bedingte Haft und 480 Euro Geldstrafe - nicht rechtskräftig.
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