„Bessere Immunantwort“

Frühere Erkältungen erhöhen den Corona-Impfschutz

Leben
24.09.2021 09:14

Ein durch frühere saisonale Erkältungen durch Coronaviren geschultes Immunsystem ist offenbar nicht nur auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 besser vorbereitet, es hilft auch beim Aufbau des Impfschutzes, berichten Forscher über neu gewonnene Erkenntnisse. Das primäre Untersuchungsziels der Wissenschaftler war, herauszufinden, wie lange die Immunantwort bei Menschen anhält, die eine geringere Wirkstoffmenge als üblich erhalten haben.

Ein Team um die in den USA tätige Tiroler Forscherin Daniela Weiskopf analysierte die Immunreaktion auf den Moderna-Impfstoff (mRNA-1273). Die Ergebnisse, die im Fachjournal „Science“ veröffentlicht wurden, zeigen auf, dass „diese Kreuzimmunität tatsächlich zu einer besseren Immunantwort nach Impfung führt“.

Eigentlich wollten die Forscher herausfinden, wie lange die Immunantwort bei Menschen anhält, die eine geringere Wirkstoffmenge - zweimal lediglich 25 Mikrogramm des Vakzins - erhalten haben. Im Zuge der Notfallzulassung der US-Gesundheitsbehörde wurde eine Dosis von 100 Mikrogramm zugelassen.

Geringe Dosis mit guter Wirkung
Die Ergebnisse würden zeigen, dass nach sechs Monaten eher nicht gleich eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Trotz der guten Wirkung der geringen Dosis könne man auf Basis der Studie aber nicht sagen, dass sie den gleichen Schutz wie die 100-Mikrogramm-Impfung bietet, betonen die Wissenschaftler.

T-Zellen reagieren auch sechs Monate nach Impfung auf Virus
Im Detail beschäftigten sich die Forscher mit den T-Zellen, einer Gruppe der weißen Blutkörperchen, deren Aufgabe es ist, neue Bedrohungen zu erkennen und die erworbene Immunantwort voranzutreiben. Sie fanden heraus, dass sowohl T-Helfer- als auch T-Killerzellen noch mindestens sechs Monate nach dem Verimpfen der geringen Vakzin-Dosis stark auf SARS-CoV-2 reagierten - und zwar auch bei älteren Geimpften. Im Vergleich mit Menschen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben, war die Reaktion des Immunsystems inklusive der spezifisch auf den Erreger zugeschnittenen Antikörper ebenfalls stark.

Bereits in Untersuchungen im vergangenen Jahr konfrontierten Weiskopf und Kollegen auch ältere Blutproben mit dem neuen Coronavirus. Dabei fiel ihnen auf, dass T-Zellen in fast der Hälfte der lange vor der Corona-Pandemie genommenen Proben eine Reaktion auf Virusteile zeigten. Dafür verantwortlich sind Kreuzimmunitäten, die von vorhergegangenen Infektionen mit „normalen“ Schnupfenviren verursacht werden.

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(Bild: kmm)



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