Betrifft Salzburg

Erneuerung

(Bild: Krone KREATIV, Julia Hürner)

Der Wechsel an der ORF-Spitze in Salzburg kommt doch ein wenig überraschend. Die Landesregierung, also die ÖVP - oder genauer: der Landeshauptmann - hätte keinen Grund zum Grant gehabt.

Die neue ORF-Chefin wird jedenfalls viel Geschick benötigen, um das Schiff auf einen Kurs im Dienste der Gebührenzahler zu steuern. Da werden dem Salzburger ORF einige Anpassungen an die Bedürfnisse der Gegenwart nicht erspart bleiben. Die Erneuerung reicht von der bisweilen historisch fragwürdigen Reportagenabteilung bis zum recherechemüden Politikressort, das der Chiemseehof nicht viel besser machen könnte.

Vom Stil her beschleicht einen mitunter ohnehin der Eindruck, dass seit Einführung des Farbfernsehens im Landesstudio nicht mehr viel verändert wurde.

Da ist man beim Radio ein bisschen mutiger. Dort können die Salzburgerinnen und Salzburger wenigstens anrufen, etwa um zu erzählen, was sie mit den Behörden so erleben. Allerdings vergisst man beim Radio öfter auf die Landbewohner, wenn es um die Volkskultur geht. Bei aller Liebe zu den Festspielen: Salzburg hat schon mehr zu bieten.

Die privaten Sender sind da, auch wenn es recht schräge Sachen gibt, näher an den Leuten. Die Privatsender tun sich vielleicht leichter, aber: Die Zeiten eines Verlautbarungsrundfunks sollten überwunden sein. Gerade im Geburtsbundesland von Gerd Bacher müsste jeder wissen, dass man eine politische Heimat haben und dabei unabhängig und selbstbestimmt bleiben kann.