Trotz Protesten

Japan macht wieder Jagd auf Delfine

Ausland
01.09.2021 09:23

Am Mittwoch brachen im japanischen Walfangort Taiji, wo die meisten Delfine gefangen werden, die ersten Fischer zum Auftakt der bis März dauernden, jährlichen Treibjagd auf. Sobald sie nahe der Küste Delfine ausgemacht haben, treiben sie die Tummler in einer Bucht zusammen. Hierzu legen die Fischer den Orientierungssinn der Tiere lahm, indem sie auf ins Meer gehaltene Metallstangen hämmern. Den Vorwurf im Westen, das Abschlachten sei grausam, weisen die Fischer immer wieder zurück.

Die schönsten Exemplare werden im Auftrag von Delfinarien im In- und Ausland aussortiert, die übrigen werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet. Neben Delfinen werden auch kleine Walarten gejagt.

Anders als früher, als Harpunen in die Delfine getrieben wurden, wende man seit dem Jahr 2008 eine auf den Färöer-Inseln entwickelte Methode an. Dabei würden die Fischer das Rückenmark der Tiere durchtrennen, was zu einem starken Blutverlust und damit zu einem relativ schnellen Tod führe. Kritiker halten dagegen, dass es bei großen und im Todeskampf herumwirbelnden Tieren wie Delfinen schwierig sei, das Rückenmark gezielt zu durchtrennen. 

In den vergangenen Jahren sei die Zahl der gejagten Delfine und Kleinwale in Japan stark zurückgegangen, so Pro Wildlife. Die Organisation fordert seit Jahren ein Ende der Jagd in Japan, auch wenn in anderen Ländern inzwischen weit mehr Delfine gejagt würden, zum Beispiel in Peru, Nigeria, Brasilien oder Indien. In Taiji sei die Jagd nur noch rentabel, weil dabei auch Jungtiere für den Verkauf an Delfinarien gefangen werden.

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