„Krone“:Nochmals Gratulation zu ihrer ungewöhnlichen Lebensrettung im Spital. Es war ja schon ihre fünfte.
Erich Pilz: 1984 hab’ ich eine ertrinkende Frau an ihrem Zopf aus vier Metern Tiefe aus dem Stubenbergsee gezogen. 2014 hab’ ich drei Tschechen gerettet, die nach einem Blitzschlag im Klettersteig am Dachstein festgesteckt sind. Ich hatte einen Schrei gehört und bin mit drei Bergrettern auf die Suche gegangen, bis wir sie gefunden haben. Obwohl ein extremes Schlechtwetter herrschte. Einen hatte der Blitz getroffen – der war schon halb tot.
„Krone“:Sie haben offenbar schon sehr viel erlebt.
Pilz: Ja, ich war 1985/86 und 1996/97 UNO-Soldat. Ich hab’ wirklich viel Blut gesehen und unvorstellbare Sachen erlebt. Als 1997 zwei österreichische UNO-Soldaten bei einer Patrouille in der Wüste erschossen wurden, musste ich die Leichen bergen. Ich bin in meinem Leben regelmäßig mit dem Tod konfrontiert worden. Auch privat, meine Mutter und mein Bruder sind beide früh an Multipler Sklerose gestorben – vielleicht reagiere ich deshalb so rasch, wenn’s um was geht.
„Krone“: Sie zählen interessanterweise nur die fünf „offiziellen“ Lebensrettungen, für die es auch Zeugen gibt.
Pilz: Ich hab früher einen Großhandel gehabt, war ständig auf der Straße unterwegs und bin vier Millionen Kilometer gefahren. Ich hab’ Leute aus brennenden Autos gezogen, Eingeklemmte aus Wracks geholt. Ich hab’ mir die gar nicht alle gemerkt.
Interview: Christoph Gantner
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