„#dufehlst“

Kampagne gegen das Gasthaussterben in Tirol

Tirol
17.08.2021 10:24

Rund zehn Prozent der heimischen Gasthäuser haben seit 2012 geschlossen, weitere zehn Prozent sind akut schließungsgefährdet - das zeigt eine Umfrage unter Tirols Bürgermeistern. Die Kampagne „#dufehlst - Tiroler Wirtshäuser suchen DICH“ soll dem entgegenwirken und leerstehenden Betrieben neues Leben einhauchen.

Im Zuge der Initiative von Land, Wirtschaftskammer, Tirol Werbung und der Standortagentur Tirol wurden vier Tiroler Gasthäuser wiedereröffnet. Weiters sind Info-Nachmittage und TV- sowie Radiospots zum Thema geplant, und die Internetseite dufehlst.tirol soll als Vermittlungsplattform zwischen suchenden Wirten und leerstehenden Gasthäusern fungieren sowie Beratungsangebote vermitteln.

Beratung und Innovation als Chance
Langfristige, schrittweise Begleitung für Gasthaus-Übernehmer findet Alexander Plaikner vom Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus der Uni Innsbruck und der UMIT Tirol essenziell. Er forscht mit seinem Team seit zwei Jahren zum Gasthaussterben. Den Grund für das Phänomen verortet er vor allem im gesellschaftlichen Wandel, da die Bevölkerung andere Freizeitaktivitäten bevorzuge und der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten den Fachkräftemangel in der Branche befördere. „Einfach Gasthaus zu sein, reicht heute nicht mehr“, schlussfolgert Plaikner und rät Gasthausbetreibern und -übernehmern zu innovativen Konzepten und Ideen, um neue Zielgruppen in die Stuben zu locken.

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Vor allem am Land sind Gasthäuser wichtige soziale Einrichtungen. Das Wirtshaus soll die Drehscheibe im Ort sein und bleiben.

Alois Rainer, Fachgruppenobmann Gastronomie in der WK Tirol

Auch Alois Rainer, Fachgruppenobmann für Gastronomie in der WK Tirol, geht davon aus, dass es in der Branche neue Ansätze benötigt, zum Beispiel bei den Arbeitszeiten: „Dass ein Gasthaus 7 Tage die Woche 14 Stunden offen hat, wird es nicht mehr geben.“ Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, sieht die Gasthäuser durch zahlreiche Konkurrenzangebote unter Druck und ihnen gegenüber teils im Nachteil. Er findet, dass Gasthäuser vor allem auf ihren einzigartigen soziokulturellen Wert setzen müssen.

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