Schutzwälder bedroht

Drohne macht jetzt Jagd auf den Borkenkäfer

Mit Drohnen können Fotos von befallenen Bäumen gemacht werden. Danach wird entschieden, ob und wie man eingreift.

(Bild: Waldgenossenschaft Iseltal/Rindl)

Osttirol hat, wie berichtet, ein Borkenkäfer-Problem. Dagegen will man deshalb mit einer besonderen Maßnahme vorgehen. Mit Hilfe von Drohnen sollen betroffene Gebiete abgeflogen und von oben genauestens unter die Lupe genommen werden. Die Flüge werden von der Waldgenossenschaft Iseltal (WGI) durchgeführt.

Bis zu 200 Hektar Wald fliegt Dominic Rindler, Betriebsleiter der WGI, derzeit jeden Tag mit der Drohne ab; normalerweise sind es 70. Von oben erhält er einen genauen Überblick, in welchem Ausmaß Bäume vom Borkenkäfer befallen sind. Vor dem Flug werden in Abstimmung mit der Bezirksforstinspektion Lienz (BFI) die Gebiete kartiert und die Flüge am Computer geplant. „Die Drohne fliegt nach einem festgelegten Raster und in einer festgelegten Höhe automatisch das Gebiet ab“, sagt Rindler.

Danach werden die Daten an eine Firma in der Steiermark übermittelt. Dort wird der Bestand analysiert, ein Orthofoto erzeugt und relevante Bäume mit GPS-Koordinaten versehen.

Dominic Rindler fliegt mit der Drohne Wälder im Iseltal ab

(Bild: Martin Oberbichler)

Die Ergebnisse werden mit dem zuständigen Waldaufseher und der BFI kontrolliert. „In erster Linie müssen wir uns um die Bäume in den Objektschutzwäldern oberhalb von Häusern und Straßen kümmern“, klärt Thomas Strieder, Waldaufseher der Gemeinde Ainet, auf. Seit dem ersten schweren Sturm im Jahr 2018 ist er fast pausenlos dabei, Schadholz in den Wäldern zu entfernen. Er ist überzeugt davon, dass die Drohnenflüge ein richtiger Schritt sind, um den Befall früher zu erkennen.