Der chinesische Mobilfunkkonzern ZTE hat mit dem Axon 30 Ultra ein neues Oberklasse-Smartphone nach Österreich gebracht. Mit drei 64-Megapixel-Kameras, 5G und dem schnellen Snapdragon-888-Prozessor wird moderne Ausstattung geboten, der Preis fällt mit rund 900 Euro für die 256-Gigabyte-Version entsprechend hoch aus. Ein guter Deal? Wir haben es getestet.
Bei der Ausstattung braucht sich das ZTE Axon 30 Ultra nicht vor der Konkurrenz zu verstecken: Das Android-11-Smartphone hat als Herzstück einen der aktuell schnellsten Mobilprozessoren, der RAM ist mit acht Gigabyte ausreichend, wenn auch nicht üppig dimensioniert. Entsprechend flüssig läuft Android auf dem neuen ZTE-Smartphone, auch für Spiele ist mehr als genug Power geboten.
Das Display mit eingebautem Fingerscanner werden Spieler ebenfalls zu schätzen wissen, immerhin bietet das AMOLED-Display des Axon 30 Ultra nicht nur scharfe 2400 mal 1080 Pixel Auflösung und HDR10+, sondern sogar 144-Hertz-Bildwiederholrate für butterweiche Animationen. Praktischerweise wird diese je nach Anwendung automatisch geregelt, was den Akku schont. Die maximale Helligkeit reicht auch für den Außeneinsatz, Kontrast und Farbdarstellung spielen OLED-typisch auf hohem Niveau.
Sehr gute Hauptkamera, Schärfe-Defizit beim Zoomen
Das recht weit aus dem Gehäuse hervorstehende Kamerasystem macht eine (praktischerweise beiliegende) Hülle zur Pflicht. Es umfasst drei 64-Megapixel-Kameras sowie eine Teleoptik mit acht Megapixeln Auflösung. Die 64-Megapixel-Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung ist mit Blende F/1.6 sehr lichtstark und liefert in der Praxis auch bei widrigen Lichtbedingungen scharfe Ergebnisse. Sie ersetzt durchaus die Kompaktkamera.
Die zusätzlichen Kameras für Weitwinkel- und Zoomfotos sind eine praktische Ergänzung, liefern aber nicht so scharfe Ergebnisse wie die Hauptkamera. Vor allem, wenn man den sechzigfachen optisch-digitalen Hybridzoom ausreizt, entstehen verwaschene und unscharfe Fotos. Aber auch bei fünffacher Vergrößerung ließ die Schärfe im Test schon nach. Die Weitwinkelkamera liefert schärfere Ergebnisse als die Zoom-Linsen, an der Frontkamera (16 Megapixel) gab es im Test nichts zu bemängeln.
Moderne Funkausstattung, keine Audioklinke
Die Funk- und Anschlussausstattung passt: Das Axon 30 Ultra bietet 5G-Mobilfunk, der mangels erschwinglicher Tarife für die meisten User wohl noch irrelevant ist, modernes Bluetooth 5.2, neuestes WLAN 6E, außerdem gibt es NFC und die üblichen Navi-Dienste GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo. Einen microSD-Slot zur Speichererweiterung gibt es leider nicht, auch eine Audioklinke fehlt. Der einzige Anschluss des wahlweise mit 128 oder 256 Gigabyte Speicher erhältlichen Axon 30 Ultra ist USB-C.
Über den USB-C-Anschluss lässt sich der Akku mit einer Kapazität von 4600 mAh mit dem beiliegenden 65-Watt-Netzteil sehr schnell aufladen: Nach weniger als einer Stunde war er im Test wieder voll. Generell ist der Akku des ZTE Axon 30 Ultra angenehm ausdauernd und versorgt das Gerät bei sparsamer Nutzung durchaus auch zwei Tage mit Strom. Letztlich ist die Laufzeit aber von der Nutzung abhängig: Wer stundenlang im 144-Hertz-Modus spielt, wird noch am ersten Tag zwischenladen müssen.
Nicht wasserdicht, Handling ausbaufähig
Die Extras des ZTE Axon 30 Ultra umfassen zwei SIM-Karten-Slots und einen für Smartphone-Verhältnisse wohlklingenden Stereo-Speaker. Das Gehäuse aus Glas und Metall fühlt sich hochwertig an und gefällt mit Finessen wie dem geriffelten und dadurch gut zu ertastenden Entsperrknopf, liegt durch das stark über die Gerätekante gezogene Display aber nicht besonders gut in der Hand. Wasserdicht ist das Axon 30 Ultra im Gegensatz zu manch anderem Gerät dieser Preisklasse nicht.
Android 11 ist am Axon 30 Ultra mit einer ZTE-eigenen Benutzeroberfläche versehen, die nicht sonderlich weit von den Google-Konventionen abweicht und Android-Kenner vor keine Herausforderung stellt. Die üblichen Google-Dienste sind vorinstalliert, außerdem einige soziale Netzwerke und ein Office-Paket, das sich problemlos deinstallieren lässt. Über die Update-Versorgung vermögen wir nach dem kurzen Testzeitraum allerdings noch nichts zu sagen.
Fazit: Das ZTE Axon 30 Ultra bietet um 900 Euro konkurrenzfähige Oberklasse-Hardware, verzichtet aber auf Finessen wie ein wasserdichtes Gehäuse. Einem tollen Display, viel Rechenleistung und einer guten Hauptkamera stehen Schärfe-Defizite bei der Zoom-Kamera gegenüber. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Handling und das stark hervorstehende Kamerasystem gefallen weniger. Die Akkulaufzeit ist adäquat, die Software gut benutzbar. Manch einer könnte allerdings Audioklinke und microSD-Slot vermissen. Insgesamt hinterlässt das Axon 30 Ultra einen gemischten Eindruck und schafft es aufgrund der genannten Schwächen nicht wirklich, sich von der Konkurrenz in dieser Preisklasse abzuheben.
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