„Klima-Notfall“

Tausende Wissenschaftler schlagen neuerlich Alarm

Wissenschaft
28.07.2021 02:00

Rund zwei Jahre nachdem mehr als 10.000 Wissenschaftler aus rund 150 Ländern gemeinsam einen weltweiten „Klima-Notfall“ erklärt hatten, haben sie diesen nun erneut betont und sofortige Veränderungen gefordert. Diese seien dringlicher denn je, um das Leben auf der Erde zu schützen, heißt es in einem am Dienstag im Fachjournal „BioScience“ veröffentlichten Artikel.

Zu den ursprünglich rund 11.000 Forschern seien noch einmal mehr als 2800 weitere Unterzeichner hinzugekommen. Seit der ursprünglichen Erklärung des „Klima-Notfalls“ 2019 hätten zahlreiche Ereignisse wie Waldbrände, Flutkatastrophen und Hitzewellen deutlich gemacht, welche Konsequenzen es habe, wenn auf der Erde einfach weitergemacht werde wie bisher, hieß es.

Forscher fordern Ende für fossile Brennstoffe
So sei das Vorjahr beispielsweise das zweitheißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Im April 2021 sei die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn von Messungen. Die Forscher fordern unter anderem ein absehbares Ende der Verwendung von fossilen Brennstoffen sowie einen besseren Schutz der Artenvielfalt.

„Die extremen Klima-Ereignisse und Muster, die wir in den vergangenen Jahren - und sogar nur in den vergangenen Wochen - beobachtet haben, unterstreichen die gestiegene Dringlichkeit, mit der wir die Klimakrise angehen müssen“, erklärte Co-Autor Philip Duffy vom Woodwell Climate Research Center im US-Bundesstaat Massachusetts.

„Wir müssen unser Handeln rasch ändern“
„Es gibt wachsende Anzeichen dafür, dass wir uns Wendepunkten von verschiedenen Systemen der Erde - wie den Warmwasser-Korallenriffen, dem Amazonas-Regenwald und der Eisdecke der West-Antarktis und Grönlands - nähern oder diese sogar schon überschritten haben“, betont Co-Autor William Ripple von der Oregon State University. „Wir müssen unser Handeln rasch ändern, und Klima-Vorgaben sollten Teil der Corona-Wiederaufbaupläne sein, wo immer das möglich ist.“

Bereits 2019 hatten die Wissenschaftler gewarnt: Wenn sich das menschliche Verhalten, das zu Treibhausgasausstoß und anderen den Klimawandel begünstigenden Faktoren führt, nicht grundlegend und anhaltend verändere, sei „unsägliches menschliches Leid“ nicht mehr zu verhindern. Zwei Jahre davor hatten Forscher bereits einen ähnlichen Beitrag initiiert.

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