Auch, wenn die im eigenen Volk verhassten Präsidenten Ägyptens und Tunesiens bereits abtraten oder ins Exil verjagt wurden, die Angst vor Eskalationen bleibt. Und damit bleiben auch die Verunsicherung der Urlauber sowie die Reisewarnungen. Für ein Tourismusland wie Tirol bietet sich dadurch möglicherweise die Chance, genau diese verunsicherten Touristen von der Alpenregion als Urlaubsparadies zu überzeugen.
Daran glaubt auch Andreas Kröll, Fachgruppen-Obmann für Reisebüros in der Wirtschaftskammer Tirol: "Wir könnten indirekt profitieren. Zwar weichen die meisten in andere Strandregionen – vor allem die Kanaren – aus, aber die sind schnell ausgebucht." Jene Urlauber, die nichts mehr kriegen, könnten also für Tirol begeistert werden.
Für Werbeoffensive Gelder zurückgehalten
Der Zufall spielt den hiesigen Touristikern dabei doppelt in die Hände: "Weil Ostern heuer so spät fällt, ist unsere Saison besonders lange. Für eine späte Werbeoffensive wurden daher Gelder zurückgehalten. Das könnte sich jetzt besonders auszahlen", weiß Kröll. Vor allem ab Mitte März sollen die Auswirkungen spürbar sein. Kröll: "Im April könnten wir gar ein Plus an Nächtigungen im hohen einstelligen Prozentbereich erreichen."
Die Ägypten-Krise dürfe jedoch nicht Anlass sein, die Urlauber mit Wucherpreisen zu "rupfen". "Vielmehr sollten wir bei fairen Angeboten bleiben. So hat diese Chance vielleicht nachhaltige Wirkung für unseren Tourismus", meint Kröll.
von Manuel Diwosch, Tiroler Krone
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