Seit Kurzem sind in Österreich endlich LED-Lampen zum Nachrüsten zum Ersatz von Halogenleuchten in bestehenden Scheinwerfern zugelassen. Der ÖAMTC hat die Lampen nun getestet - und für absolut empfehlenswert befunden. Bisher ist das Angebot aber noch eingeschränkt, denn noch fehlen die gesetzlichen Voraussetzungen.
Spezialist Osram ist der einzige Hersteller, der Nachrüst-LED-Lampen anbietet. Diese „Night Breaker“ genannten „Birndln“ haben die Techniker im ÖAMTC-Test überzeugt. Sie bringen nicht nur deutlich besseres Licht als die Halogenlampen, die sie ersetzen, sondern sind ähnlich gut wie vergleichbare Original-LED-Scheinwerfer, die ab Werk eingebaut werden.
„Das deutlich weißere LED-Licht leuchtet die Fahrbahn wesentlich heller aus und ermöglicht damit die raschere Erkennung von Hindernissen auf der Straße oder am Fahrbahnrand“, fasst Klubtechniker Steffan Kerbl zusammen. „Von daher sollte sich jeder, der ein dafür zugelassenes Fahrzeug hat, das noch nicht mit LED ausgestattet ist, die Anschaffung überlegen.“ Matrix-Effekte mit adaptivem Fernlicht sind natürlich nicht möglich.
Allerdings: „Wenn man die neuen LED-Lampen in zehn Jahre alte Scheinwerfer steckt, werden sie nicht so gut leuchten wie bei einem gerade erst mit LEDs ausgelieferten Auto“, schränkt Kerbl ein. „Das liegt aber nicht an der Lampe, sondern am Reflektor, der über die Jahre trüber wird.“ Das gelte jedoch auch für originäre LED-Scheinwerfereinheiten. „Eine deutliche Verbesserung bringen Nachrüst-LEDs aber grundsätzlich.“
Derzeit bezieht sich die Genehmigung noch längst nicht auf alle in Österreich zugelassenen Fahrzeuge (hier die vollständige Liste). Osram arbeitet zusammen mit den Behörden an einer Erweiterung des Angebots.
Nachrüst-LEDs sind auch ein Politikum
Dass man nicht einfach in jedem Auto Halogen- durch LED-Lampen ersetzen darf, liegt an der Gesetzgebung. „Faktisch spricht nichts dagegen“, so Kerbl. Zu Hause im Wohnzimmer verwenden wir ja auch ganz einfach LED-Lampen. Eine allgemeine Zulassung am Auto gibt es also noch nicht, Osram geht den Umweg über Genehmigungen für einzelne Fahrzeuge. Das ist aufwendig, könnte aber den Weg bereiten, dass mehr Hersteller und vor allem die europäische Gesetzgebung den LED-Weg einschlagen. „In rund zwei Jahren könnte es so weit sein“, so Kerbl.
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