Mit der rasanten Digitalisierung entstehen für ältere Menschen im Alltag immer mehr Hürden. Neue Probleme gibt es mit Selbstbedienungskassen, die in immer mehr Supermärkten zum Standard werden.
Für Junge ist das praktisch, weil der Einkauf rasch bezahlt werden kann. Für viele Senioren sind solche Kassen aber eine Herausforderung. „Ältere Menschen berichten, dass sie sich an Selbstbedienungskassen unsicher fühlen: Wohin muss die Ware gelegt werden? Welche Taste ist die richtige? Wie funktioniert das mit dem Scannen“, schildert Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec im Gespräch mit der „Krone“.
Digitale Barrieren werden zu sozialen Barrieren
Statt eines zügigen Einkaufs entsteht noch mehr Stress als der, den Ältere an der „normalen“ Kasse haben – und das unangenehme Gefühl, im Alltag nicht mehr mitzukommen. Dabei bedeute für viele ältere Menschen – vor allem auf dem Land - der Einkauf nicht nur Versorgung, sondern Sozialkontakt. „Wenn klassische Kassen stetig weniger oder nur noch eingeschränkt besetzt sind, entsteht der Eindruck, nicht mehr erwünscht zu sein. Dieses Gefühl von Ausgrenzung kann schmerzen – und verstärkt die Distanz zur digitalen Welt zusätzlich“, so Korosec.
Digitalisierung muss inklusiv sein
Technik solle das Leben erleichtern – nicht erschweren. „Damit Digitalisierung für ältere Menschen funktioniert, sind Lösungen nötig, die ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Selbstbedienungskassen können hilfreich sein, aber nur dann, wenn sie kein Muss, sondern eine Option bleiben. Es geht um Wahlfreiheit – und darum, dass niemand zurückgelassen wird.“ Modernisierung in Form von Digitalisierung dürfe nicht auf Kosten und zu Lasten jener gehen, die am meisten Unterstützung brauchen, fordert Korosec.
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