Wegen des Vorwurfs, einen Steinadler illegal erlegt zu haben, musste sich am Dienstag im Straflandesgericht Graz ein steirischer Förster verantworten. Der 28-Jährige bestritt den Abschuss und behauptete vielmehr, das streng geschützte Tier von einem Unbekannten auf einem Parkplatz gekauft zu haben. Freispruch!
Den Fall ins Rollen brachte eine anonyme Anzeige, wonach sich bei einem steirischen Tierpräparator ein getöteter Wolf sowie ein Steinadler befinden sollen. Und tatsächlich wurden die Beamten in der Tiefkühltruhe des Präparators fündig - jedoch war nur der Vogel da.
Begehrte Deko-Objekte
Am Dienstag stand nun jener Förster vor Gericht, der seinen Jagdkeller, wie er selber sagte, mit dem Steinadler „verschönern“ wollte: „Was für andere Blumen sind als Dekoration, sind für mich Wildtiere“, gab er bei seiner Einvernahme an.
600-Euro-Schnäppchen
Dass er das geschützte Tier selbst geschossen habe, bestritt der 28-Jährige: „Es klingt hirnrissig, aber ich habe den Adler auf einem Parkplatz von einem Fremden angeboten bekommen.“ Die verlangten 600 Euro (ein Murmeltier gab’s noch dazu) hatte er bar dabei.
„Ich zweifle zwar stark an der Parkplatz-Geschichte“, resümierte Richter Oliver Graf, „es gibt aber keinen Beweis, dass Sie das Tier selber geschossen haben.“ Die Vorwürfe der Tierquälerei und Wilderei hielten nicht - Freispruch!
Im Herbst muss sich übrigens auch der Präparator vor Gericht verantworten.
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