Erneut 4000 Tote

Brüssel fordert strikte Einreisesperre für Indien

Ausland
13.05.2021 12:18

Wegen der dramatischen Corona-Lage in Indien fordert die EU-Kommission noch striktere Beschränkungen für Reisende aus dem südasiatischen Land. Die Brüsseler Behörde appellierte am Mittwochabend an alle 27 Mitgliedsstaaten, mit koordiniertem Handeln die Ausbreitung der in Indien entdeckten Virusvariante B.1.617.2 zu bremsen. Nur noch Menschen mit zwingendem Reisegrund solle die Einreise erlaubt werden. Den zweiten Tag in Folge wurden im Land mehr als 4000 Tote verzeichnet.

Dazu gehören wichtige Familienangelegenheiten sowie humanitäre Gründe. EU-Bürger und hier ansässige Menschen sowie deren Familie dürften weiter nach Europa einreisen. Allerdings sollten für sie zusätzliche Gesundheitsvorkehrungen gelten, darunter Test- und Quarantänepflichten unabhängig davon, ob die Menschen geimpft sind.

Diese Maßnahmen entsprächen der „Notbremse“, die die Kommission Anfang Mai empfohlen hatte. Der Vorschlag für koordinierte Reisebeschränkungen für Indien sei den EU-Botschaftern am Mittwoch vorgelegt worden.

Video aus Indien: Corona-Tote im Ganges "entsorgt":

Hinweise auf höhere Übertragungsraten
Die zunächst in Indien entdeckte - und als „besorgniserregend“ eingestufte - Corona-Variante ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in mehr als 40 Ländern nachgewiesen worden (siehe Video oben). Es gebe Hinweise auf höhere Übertragungsraten. Ob die Wirksamkeit von Impfstoffen oder Medikamenten bei der Mutante eingeschränkt sei, sei noch unklar.

Binnen 24 Stunden wurden 362.727 Neuinfektionen nachgewiesen, die Gesamtzahl stieg auf 23,7 Millionen. Weltweit liegt Indien, wo rund 1,35 Milliarden Menschen leben, damit hinter den USA auf Platz zwei. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 4120 auf 258.317.

Lage am Land besonders prekär
Besonders schlimm ist die Lage in den ländlichen Gegenden in Uttar Pradesh, dem mit mehr als 230 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens. Familien campieren in Krankenstationen, um ihre Angehörigen versorgen zu können. Der Ganges, der durch Uttar Pradesh fließt, spülte Leichen an. Die Krematorien sind überfüllt, Brennholz für die Scheiterhaufen, auf denen die Toten traditionell verbrannt werden, ist knapp.

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