Keine Gefahr

Armin Fidler: „Verstand wäre jetzt gefragt!“

Vorarlberg
23.04.2021 08:00

Armin Fidler, Mitglied der Corona-Kommission, sieht die Modellregion Vorarlberg trotz steigender Infektionszahlen nicht in Gefahr.

Krone: Herr Fidler, die Zahl der aktiv positiv Getesteten steigt in Vorarlberg derzeit enorm an. Welche Gründe hat das?
Armin Fidler: Es gibt einen Grund und dieser liegt in den Clustern im Bregenzerwald. Dort gab es ein Familienfest und eine Person, die trotz Quarantäne ihrer Arbeit nachgegangen ist. Entsprechend hat sich das Virus verbreitet.

Haben die Menschen inzwischen zu wenig Angst vor der Krankheit?
Niemand sollte Angst haben. Angst ist kein guter Ratgeber. Ich fordere stattdessen mehr Verstand ein, denn genau der wäre jetzt gefragt. Aber es gibt immer wieder Individuen, die sich nicht nur nicht an Vorsichtsmaßnahmen halten, sondern auch noch die Quarantäne brechen.

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Niemand sollte Angst haben. Angst ist kein guter Ratgeber. Ich fordere stattdessen mehr Verstand ein, denn genau der wäre jetzt gefragt.

Armin Fidler

Ist die Modellregion aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Gefahr?
Nein! Dafür muss man das Systemrisiko ansehen. Die Zahlen an den Krankenhäusern zeigen, dass es weder bei den Normal- noch bei den Intensivbetten zu einem drastischen Anstieg oder einer Verknappung gekommen ist. Die Belegung durch Covid-19-Patienten ist nur ein Viertel jenes Wertes, den wir im November hatten. Dazu kommt, dass längst nicht mehr so viele Krankenhaus-Mitarbeiter erkrankt, infiziert oder in Quarantäne sind. Die Impfung macht sich da bemerkbar. Im Moment sind nur fünf Mitarbeiter nicht einsatzfähig.

Wie beurteilen Sie die Lage im Bregenzerwald?
Die Strategie, auf freiwillige Test sowie Ausreisetests zu setzen ist gut, denn es gibt doch viele, die täglich aus der Region ins Rheintal pendeln. Umkehrt sind es auch rund 1500 Menschen, die in den Bregenzerwald fahren. Im Leiblachtal hat sich ja gezeigt, dass sich das Infektionsgeschehen mit diesen Maßnahmen gut eindämmen und unter Kontrolle bringen lässt.

Der Bregenzerwald ist größer - wer zwischen Sulzberg und Warth unterwegs ist, braucht keinen Test.
Es ist richtig, dass die Region wesentlich größer ist. Es handelt sich auch nicht um nur einen Ausbruch wie im Leiblachtal, der noch dazu in einer Bildungseinrichtung passiert ist. Die Cluster im Bregenzerwald sind komplexer und gehen in die Familien hinein. Wie sich das ganze entwickelt, lässt sich nicht voraussagen. Im Leiblachtal ist es jedenfalls gelungen, die Situation innerhalb von zehn Tagen komplett zu entschärfen.

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Die Tatsache, dass jeder jeden kennt, führt sicher dazu, dass die Menschen im ländlichen Raum weniger vorsichtig sind als in einer größeren Stadt.

Armin Fidler

Verbreitet sich das SARS-CoV-2 Virus im ländlichen Raum schneller?
Die Tatsache, dass jeder jeden kennt, führt sicher dazu, dass die Menschen im ländlichen Raum weniger vorsichtig sind als in einer größeren Stadt.

Welche Gemeinden bereiten Ihnen noch Sorgen?
In Rankweil etwa sind die Zahlen konstant hoch. Die vielen Neuinfektionen in kleineren Betrieben sollten nun mit den neu eingeführten Schnelltests besser unter Kontrolle gebracht werden.

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