Großer Schutzschild

Stillende geimpfte Mütter schützen ihre Säuglinge

Leben
19.04.2021 09:20

Junge Mütter, die ihre Kinder stillen und gegen Covid-19 geimpft worden sind, dürften ihre Säuglinge via Muttermilch vor SARS-CoV-2-Infektionen schützen. „Antikörper, die man in der Muttermilch dieser Frauen fand, zeigten eine starke Virus-neutralisierende Wirkung. Das deutet auf einen möglichen schützenden Effekt gegen eine Infektion von gestillten Babys hin“, so Autoren einer neuen Studie.

Das ist das Ergebnis einer neuen israelischen Studie, die jetzt im Journal der American Medical Association (JAMA) erschienen ist. An sich gibt es für viele Impfungen - wie auch für überstandene Infektionen - den Nachweis, dass von jungen Müttern gebildete Antikörper in die Muttermilch übergehen. Das macht das Stillen so wertvoll für Neugeborene. Für SARS-CoV-2 bzw. Covid-19-Impfungen gab es dazu bisher keine Daten.

84 Stillende als Probanden
Wissenschaftler um Sivan Haia Perl vom Pneumologie-Institut des Shamir Medical Center in Zerifin nützten die international sehr früh begonnene Impfkampagne in Israel aus. Junge Mütter, die im Gesundheitswesen tätig waren und stillten, erhielten die zwei Teilimpfungen im Abstand von 21 Tagen -  genau wie andere Personen. Insgesamt wurden 84 Stillende in die Studie aufgenommen.

Muttermilchproben wurden vorher, nach der ersten und nach der zweiten Teilimpfung genommen und analysiert. Das mittlere Alter der Frauen betrug 34 Jahre, sie hatten im statistischen Schnitt 2,36 Kinder. Zum Zeitpunkt der Verabreichung der ersten Dosis waren die Kinder rund zehn Wochen alt. Nach der ersten Teilimpfung berichteten 56 Prozent der Mütter von Impfreaktionen, nach der zweiten Teilimpfung 62 Prozent. Zum überwiegenden Teil handelte es sich um die typischen Schmerzen an der Impfstelle, Müdigkeit oder vorübergehendes Fieber.

Effekt der Impfung zeigte sich schnell
„Der mittlere Wert der Anti-SARS-CoV-2-spezifischen Immunglobulin-A-Antikörper in der Muttermilch stieg schnell an und zeigte sich bereits zwei Wochen nach der ersten Impfdosis signifikant erhöht. Da waren 61,8 Prozent der Proben positiv. Das stieg bis zur vierten Woche (eine Woche nach der zweiten Dosis) auf 86,1 Prozent an“, stellten die Wissenschaftler fest. Nach sechs Wochen waren immerhin noch knapp zwei Drittel der Muttermilch-Proben positiv. Immunglobulin-A-Antikörper sind die schnellste Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion bzw. Impfung. Diese Antikörper verschwinden aber wieder.

„Die Konzentration von Anti-SARS-CoV-2-spezifischen Antikörpern blieb in den ersten drei Wochen niedrig - allerdings mit einem Anstieg in der Woche vier. Da waren dann 91,7 Prozent der Muttermilch-Proben positiv, nach fünf bis sechs Wochen fielen 97 Prozent der Untersuchungen positiv aus“, so die Autoren.

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(Bild: kmm)



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