Hunger nach Lokalem

Bauernschaft möchte auf der Welle weiterreiten

Tirol
14.04.2021 19:00
Die Landwirtschaft zählt mit ihren lokal erzeugten Produkten zu den Pandemiegewinnern. Der Umsatz in der Direktvermarktung stieg im letzten Jahr in Tirol um ein Viertel. Diesen Schwung möchte man heuer nochmals verstärken. Zum Beispiel mit einer Onlinebefragung in einem noch nie dagewesenen Umfang.

Das „Biedermannsyndrom“, sich also in seine kleine Welt zurückzuziehen, erlebt in der Pandemiezeit nicht ganz freiwillig eine Renaissance. Das nähere Umfeld, das Lokale, gewinnt neue Bedeutung. Auch beim Thema Nahrungsmittel. Die produzierenden Bauern zählen klar zu den Pandemiegewinnern. Die neueste Analyse zeigt, dass etwa in der Direktvermarktung im vergangenen Jahr das Verkaufsvolumen um rund 25 Prozent gewachsen ist. Das bestätigt auch der Haiminger Biobauer Christian Kopp, der mittlerweile fünf SB-Läden betreibt. Nicht zufällig wählte die Landwirtschaftskammer (LK) heuer die Direktvermarktung zu ihrem Schwerpunkt.

„Beratung ist gezielter und auch treffsicherer“
Schwerpunkt heißt auch Aktion! Als erstes flatterte den Tiroler Bäuerinnen und Bauern ein Analysebogen auf den Hof. Nicht nur den 4000 Betrieben in der Direktvermarktung. Man möchte auch neue dazugewinnen. Den Hauptgrund dieses Fragebogens schildert der in der Kammer zuständige Wendelin Juen: „Mit der Erhebung möchten wir die Beratung gezielter und treffsicherer machen.“ Man sehe, ob und wo der Schuh drückt. Am Ende wird eine überarbeitete Datenbank als Basis für spezifischere Kommunikation stehen. Man setzt also in der Direktvermarktung auf Weiterbildung und noch mehr Kompetenzen.

Grundlage für den Weg der nächsten 20 Jahre
Noch wesentlich weiter greift die bisher umfangreichste Onlinebefragung, die kürzlich die Tiroler Landwirtschaftsbetriebe erhielten. Initiatorin ist die „Lebensraum Tirol Holding“. Ziel sei es, strategische Rahmenbedingungen zur positiven Weiterentwicklung der Tiroler Landwirtschaft zu erarbeiten, heißt es aus der Standesvertretung. Immerhin 236 Fragen beinhaltet die von der Jungbauernschaft unterstützte Studie zur Zukunft der Tiroler Landwirtschaft, die in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Marktforschungsunternehmen rmc-solutions und der Landwirtschaftskammer konzipiert wurde. „Die Analyse soll als Grundlage für die bäuerliche Entwicklung der nächsten 20 Jahre dienen“, präzisiert LK-Direktor Ferdinand Grüner. Studienbetreuerin Theresa Mitterer-Leitner ist mit dem Feedback zufrieden: „Der Rücklauf bisher ist sehr positiv.“ Jedenfalls eine Chance der Bauern, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Der Fragebogen „Eure Meinung ist gefragt“ ist auch auf der Website der LK abrufbar. Im Sommer soll die Ernte der Bemühungen für die landwirtschaftliche Zukunft beginnen.

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