Der Angeklagte hat vor Jahren einen Gehirnschlag erlitten und dürfte, vielleicht auch deshalb, zum Sonderling geworden sein. „Ja, er ist ein Ungustl, das weiß mein Mandant“, stellt Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger beim Prozess in Eisenstadt klar: „Aber er wollte niemanden töten.“
Die Staatsanwältin wirft ihm genau das vor. Der Pensionist soll seine Schwester am Nationalfeiertag 2020 mit einem Vorschlaghammer attackiert haben, um sie zu töten. Vorausgegangen: ein jahrelanger Erbschaftsstreit mit der Schwester. Zwischen den beiden herrschte deswegen Krieg.
Ja, er ist ein Ungustl, das weiß mein Mandant.
Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger
„Ich hab meiner Schwester immer geholfen“
Die Frau fühlte sich benachteiligt, als der Vater starb. Nach dem Tod des Onkels sollte sie aber allein zum Zug kommen und wollte dem Angeklagten nichts abgeben. „Ich verstehe das nicht“, sagt der Mann: „Ich hab meiner Schwester immer geholfen.“
Am 26. Oktober 2020 begann die Frau damit, das Haus des Onkels im Seewinkel (Burgenland) auszuräumen. Der Bruder sah das zufällig, holte von seiner Wohnung einen Vorschlaghammer und schlug fünf- bis siebenmal auf das Opfer ein. Urteil: zwölf Jahre Haft. Nicht rechtskräftig.
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