Pandemiemüdigkeit:

Ärzte am Limit ++ „Backhendlessen im Hinterzimmer“

Coronavirus
26.03.2021 17:28

Vor genau einem Jahr waren wir gerade mitten im ersten Corona-Lockdown. Die Neuinfektionen lagen bei 1321 und damit war der Höhepunkt der ersten Welle auch bereits so ziemlich erreicht. Der „nationale Schulterschluss“ war noch in aller Munde, und viele hatten die naive Hoffnung, dass der Spuk zu Ostern auch schon wieder vorbei sein würde. Ein Jahr später kann davon keine Rede sein. Im Osten kommt der vierte Lockdown; dass der wirklich nur fünf Tage dauert und wirklich nur den Osten betrifft, scheint zunehmend unwahrscheinlich. Wie es weitergeht, das hat Damita Pressl bei „Moment Mal“ mit Manfred Schumi aus der Wirtschaftsredaktion der Kronen Zeitung besprochen.

„Die Menschen haben die ständigen Lockdowns satt“, fasst Schumi zusammen. „Mir hat ein Freund erzählt, er kennt einen Wirt, der macht Backhendlessen im Hinterzimmer. Wer will, kann die Adresse haben. Ich nehme an, das wird nicht der einzige sein. In Ottakring hat ein Wirt im Hinterzimmer ein Gelage gehabt. Das flog nur auf, weil einer der Teilnehmer einen Herzinfarkt hatte und die Rettung kommen musste.“

Dass die Zahlen im Westen in Vorarlberg noch so niedrig seien, sei eher eine Momentaufnahme, meint Schumi, und dort sei das Leben auch ungewöhnlich normal. „Eine Bekannte, die nächste Woche freihat, setzt sich in den Nachtzug und fährt nach Vorarlberg, um dort in Ruhe im Kaffeehaus Kaffee trinken zu können.“ Bloß: Das werde wohl kaum so bleiben. Daher sei es auch sehr plausibel, dass ein längerer, ausgedehnter Lockdown komme. „Ich glaube nicht, dass die Belegung der Intensivstationen sich in fünf Tagen ändert. Ich glaube schon, dass es in irgendeiner Form eine Verlängerung geben wird. Es ist unklar, was verlängert wird. Aber ganz ohne irgendwelche Maßnahmen wird es nicht gehen.“

Kontrolliertes Aufmachen sei keine Alternative, so verlockend das Argument auch sei. „Ob das funktioniert, wissen wir nicht, und wir können den Versuch nicht machen. Denn wenn das nicht der Fall ist, haben wir ein noch größeres Problem.“

Ob Österreich mehr Impfdosen von der EU geliefert bekommt und wie der Sommer aussieht, sehen Sie im Interview im Video.

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