Rüsten für Wochenende

Lawinenexperten warnen: Situation derzeit „tricky“

Tirol
26.03.2021 09:00

„Tricky“ - so sieht Tirols Bergrettungschef Hermann Spiegl die aktuelle Lawinensituation. Ebenfalls vor Triebschnee in höheren Regionen und frühlingshaften Verhältnissen in niedrigeren Bereichen warnt Lawinenexperte Rudi Mair. Auch am Donnerstag passierte - diesmal im Kühtai - wieder ein Lawinenunfall, der glimpflich endete. Das schöne Wochenendwetter wird viele Sportler in die Berge locken.

Knapp unter dem Gipfel des Hochwanner im Kühtai wurde am Donnerstag gegen 11.30 Uhr ein Tourengeher (29) von einer Lawine rund 200 Meter mitgerissen und teilverschüttet. Der Einheimische blieb trotz des felsigen Geländes wie durch ein Wunder unverletzt. Der Polizeihubschrauber Libelle Tirol flog ihn nach Kühtai, auch ein Notarzthubschrauber war im Einsatz.

Erhöhte Vorsicht geboten
Zwar herrschen derzeit „nur“ Lawinenwarnstufe 1 bzw. 2, hochalpin machen, wie die letzten Unfälle zeigten, Triebschneepakete die Lage jedoch „tricky“. „Wir sprechen von Bereichen über 2000 Meter und Nordwest- bis Nordostlagen“, informiert Experte Rudi Mair. „Unterhalb von 2400 Metern gilt es, die tageszeitliche Erwärmung zu beachten.“ Hier wird die Schneedecke durch Sonneneinstrahlung untertags schwächer. „Wir haben Temperaturen wie im klassischen Frühling, Feucht- und Nassschneelawinen sowie Gleitschneelawinen können die Folge sein“, schildert Rudi Mair.

Frühling gibt weiter Gas
Daran wird sich in den nächsten Tagen wenig ändern: Der Frühling startet durch. Nur am Samstag zieht eine Kaltfront mit Niederschlag über Tirol. Gegen die Gefahren durch die tageszeitliche Erwärmung hilft den Tourengehern ein Mittel: früh aufbrechen. „Das Triebschneeproblem ist tageszeitlich unabhängig“, betont Mair.

„Kein Risiko eingehen!“
Tirols Bergrettungschef Hermann Spiegl rät den Tourengehern und Variantenfahrern, den Lagebericht derzeit besonders genau zu lesen und sich keinesfalls nur auf ein Bauchgefühl zu verlassen. Denn auch aus seiner Sicht stellt sich die Situation trügerisch dar: „Es spricht nichts gegen Skitouren, die Sportler sollen aber kein Risiko eingehen.“

Die Lawinenhundestaffel der Bergrettung bereitet sich jedenfalls auf das Wochenende vor. Hundeführer werden in den verschiedenen Regionen zusammengezogen, um möglichst rasch vor Ort zu sein.

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