Horror im Kloster

Arge Erinnerungen: „Wollte am liebsten sterben“

Oberösterreich
19.03.2021 09:00
„Ich konnte nicht mehr, heute würde man Burnout sagen. Als ich zurück sollte, bekam ich einen Weinkrampf und wollte am liebsten sterben“ – als Erika C. (74) den Bericht über die Leiden einer 14-Jährigen in den 60er Jahren im damaligen Kloster Frankenburg las, kamen ihre eigenen Erinnerungen an diese Horror-Zeit hoch.

„Ich war von August 1962 bis März 1963 im Kindergarten von Frankenburg als Volontärin beschäftigt. Dass Sr. Richardis eine Bestie in Ordensuniform war, kann ich nur bestätigen“, sagt Erika C. über ihre einstige Chefin. Ihre Arbeitszeit als Teenager: Montag bis Freitag von 6 Uhr bis 17 Uhr. Samstag von 6 Uhr bis 14 Uhr: „An den Samstagen musste ich den ganzen Kindergarten putzen und vor allem 100 Quadratmeter Holzboden bohnern, das heißt mit einem Tuch das Wachs auftragen und mit einer Handbürste zum Glänzen bringen. Wenn er nicht streifenfrei war, musste ich alles nochmals machen. Da kam ich dann meistens weinend mit aufgeschundenen Knien nach Hause.“

Zusammenbruch
Ostern 1963 kam der Zusammenbruch: „Ich konnte nicht mehr. Ich legte mich am Karsamstag ins Bett und stand nicht mehr auf. Als am Dienstag die Direktorin kam und mit meiner Mutter sprach, dass sie mich umstimmen sollte, bekam ich einen Weinkrampf und wollte am liebsten sterben.“

Ihr Resümee:
„Was Sr. Richardis, aber auch andere Schwestern, mir psychisch und seelisch angetan haben, darüber möchte ich gar nicht reden. Ich habe bis heute Minderwertigkeitskomplexe, weil uns die Schwestern sehr wohl auch den Unterschied zwischen Arbeiterfamilien und Kindern der Geschäftsleute spüren ließen.“

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