Jetzt ist es fix!

Ab sofort mit Tempo 30 durch Arzl im Pitztal

(Bild: Christian Forcher)

Der jahrelange Kampf der Anrainer in Arzl im Pitztal hat sich nun gelohnt! Denn im gesamten Gemeindegebiet gilt mittlerweile das langersehnte Tempo 30. Somit dürften brenzlige Situationen, die Raser in den jeweiligen Weilern verursacht haben (die „Krone“ berichtete), nun endgültig gebannt sein. Die Pandemie verzögerte unter anderem das Vorhaben.

Im Mai 2016 sah sich die „Tiroler Krone“ die Situation in Wald im Pitztal, einer Ortschaft der Gemeinde Arzl, zum ersten Mal an. Das Problem konzentrierte sich auf die Untergasse, die täglich mitunter von Kindergartenkindern und Schülern benutzt wurde.

„Gefährliche Situationen spielen sich hier ab“
„Die Straße ist teilweise nur drei Meter breit. Es gibt nicht einmal einen Gehsteig, Ausweichmöglichkeiten sind Mangelware. Dennoch dürfen Fahrzeuglenker 50 km/h fahren. Etliche Fahrer halten sich aber nicht einmal an diese Beschränkung, gefährliche Situationen spielen sich hier regelmäßig ab“, schilderte das Anrainer-Ehepaar Marlies und Peter Vietmeier.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Messungen fielen vorerst negativ aus
Die beiden wollten dem Schrecken ein Ende setzen und forderten Tempo 30. In dieselbe Kerbe schlug BM Josef Knabl, dennoch scheiterte das Projekt. „Im Gemeinderat haben wir zwar das letzte Wort, doch auch die Bewilligung von der BH Imst ist nötig. Diverse Messungen eines Experten fielen allerdings negativ aus“, klärte der Bürgermeister auf.

2018 wurde Beschluss im Gemeinderat gefasst
Zwei lange Jahre vergingen, bis wieder Bewegung in die Sache kam. Im Gemeinderat wurde beschlossen, eine 30er-Zone im gesamten Ortsgebiet – mit Ausnahme der Landesstraße – einführen zu wollen. „Denn das Problem mit den Rasern haben wir in jedem Weiler“, berichtete Knabl. Um das zu realisieren, war ein Gutachten von einem Sachverständigen nötig. „Wir hoffen, dass er zu einem positiven Ergebnis kommt“, sprach der Ortschef klare Worte.

„Alles andere wäre fahrlässig“
Und nun, wiederum drei lange Jahre später, kann die gute Nachricht kommuniziert werden: Der 30er für das ganze Ortsgebiet – mit Ausnahme der Landesstraße – ist gültig! „Der Gutachter kam zu dem Entschluss, dass es in jedem Weiler Abschnitte gibt, in denen man nicht schneller als 30 km/h fahren soll. Alles andere wäre fahrlässig“, sagt Knabl.

"Vor allem die Einheimischen waren in den vergangenen Jahren im Gemeindegebiet deutlich zu schnell unterwegs. Nun ist zum Glück der 30er in Kraft. Doch viele Lenker haben das bisher noch nicht realisiert, sie übersehen schlichtweg die aufgestellten Verkehrstafeln."

Josef Knabl, Bürgermeister von Arztl im Pitztal

„Pandemie war nicht sonderlich dienlich“
Das Land Tirol habe folglich das Gutachten kontrolliert und es abgesegnet. „Im vergangenen Spätherbst haben wir begonnen, die Ortstafeln Schritt für Schritt aufzustellen. Unter anderem wurden auch die Leitungen saniert. Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, aber der 30er ist bereits gültig“, betont der Ortschef.

Warum hat sich die Angelegenheit derart in die Länge gezogen? „Es hat alles seinen normalen Weg genommen, so ein Vorhaben dauert prinzipiell relativ lange. Und der Ausbruch der Pandemie war auch nicht sonderlich dienlich“, erläutert der Ortschef.