„Wir müssen spielen“

Wird Festivalsommer abgesagt?

Alfons Haider, Generalmusikintendant des Burgenlandes, ist zuversichtlich, dass der Festivalsommer stattfinden kann: „Egal, wie, wir müssen wieder spielen“. Die Frage sei nur, unter welchen Bedingungen.

Dass es einen spektakulären Festivalsommer im Burgenland geben wird, ist sich Generalmusikintendant Alfons Haider sicher. Egal, ob Seefestspiele in Mörbisch, wo am 8. Juli „West Side Story“ Premiere feiern wird, oder das Jopera-Festival, wo für August die Operette „Die lustige Witwe“ geplant ist, Haider ist überzeugt: „Wir müssen spielen. Es ist buchstäblich fünf vor zwölf. Die Menschen gewöhnen sich sonst daran, dass es auch ohne Kultur gehen kann, und das wäre fatal.“

Das Publikum zeigt grundsätzlich großes Interesse. Doch derzeit werden aufgrund der unsicheren Lage nur spärlich Karten gekauft. „Das ist vollkommen verständlich. Es kennt sich ja niemand mehr aus oder kann sagen, wie es im Sommer sein wird. Umso mehr freut es mich aber, dass wir so treue Fans haben. Denn Tausende Karten vom letzten Jahr sind geblieben und wurden nicht zurückgegeben“, betont Haider.

Das größte Problem sei derzeit die Planungsunsicherheit. Niemand kann versichern, wie im Sommer gespielt werden kann. Zur Debatte stehen etwa Eintrittstests. Doch auch diese müssten organisiert beziehungsweise kommuniziert werden. „Wir starten in Mörbisch im April mit dem Aufbau des Bühnenbildes sowie mit der Werbekampagne. Beides kostet viel Geld, dabei wissen wir noch nicht, wie der Festivalsommer überhaupt stattfinden kann“, so Haider. Umso dankbarer sei er daher für die Unterstützung der Kultur durch das Land, insbesondere durch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben soll jedenfalls auf den Festivalbühnen gespielt werden, egal ob mit Tests oder ohne. Haider ist sich sicher: „Die Menschen brauchen dringend wieder Kultur.“

Carina Lampeter, Kronen Zeitung