Winterwetter

Erste ‘Erholung’ im Flugverkehr, weiter Probleme in London

Ausland
22.12.2010 13:49
Nachdem das Winterwetter tagelang den Flugverkehr in Europa massiv behindert hat, gibt es nun endlich Zeichen der Entspannung: Auf den Flughäfen Frankfurt und - mit Abstrichen - London-Heathrow ist ein Ende des Ausnahmezustandes in Sicht. Die EU-Kommission stellte indes den betroffenen Airports wegen der umfangreichen Störungen die Rute ins Fenster.

"Wir kehren ein Stück weit in die Normalität zurück", sagte ein Sprecher des Betreibers des Frankfurter Flughafens, Fraport. Auch am größten europäischen Flughafen, London-Heathrow, war ein Ende des Ausnahmezustandes in Sicht. Der Airport wollte am Mittwoch zwei Drittel aller geplanten Flüge abwickeln, doppelt so viele wie am Tag zuvor. Erst am Dienstagabend war die knapp vier Tage geschlossene zweite Landebahn wieder geöffnet worden.

AUA fliegt wieder wie geplant
"Es gibt eine gute Nachricht. Wir fliegen. Wir haben heute nur zwei Flüge von Wien nach London streichen müssen. Sonst gibt es keine Probleme. Brüssel, Frankfurt und Paris - da fliegen wir wieder wie geplant", sagte ein Sprecher der AUA in Wien. Man bemühe sich auch, mit größeren Maschinen zu fliegen, um anderswo hängengebliebene Reisende nach Österreich bringen zu können. Bei Flyniki wurden Mittwochmittag nur einige Verspätungen registriert.

In Frankfurt könnten Hunderte gestrandeten Passagiere, die in Hotels in der Region untergekommen waren, jetzt wieder zum Flughafen kommen, hieß es am Mittwoch. Unterdessen waren dort nämlich alle Start- und Landebahnen geräumt und in Betrieb. "Ganz normal" sei die Situation allerdings noch nicht, sagte der Sprecher. "Wir müssen schauen, wie es auf den anderen europäischen Flughäfen weitergeht."

Weiter Probleme in London-Heathrow
Denn eine Störung in London-Heathrow bedeutet in der Regel Ausfälle an fast allen anderen Airports. Der Flughafen ist als eine der größten Drehscheiben der Welt mit täglich 180.000 Fluggästen auch für den Betrieb vieler anderer Flughäfen in Europa wichtig. Eine schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb werde es nicht geben, warnte ein Sprecher in der britischen Metropole.

"In London läuft noch nicht alles rund", bestätigte auch ein Sprecher des Flughafens in München. Knapp 20 Flüge nach London seien in München annulliert worden. Noch hole man die ausgefallenen Flüge von Dienstag nach. Immerhin konnten am Mittwoch 70 Prozent der Abflüge stattfinden. Die Reihen der Gestrandeten, die wegen ausgefallener Flüge im Terminal übernachten mussten, lichteten sich etwas.

Chaos bei Eurostar-Zügen zwischen London und Paris
Auf den Pariser Flughäfen hat sich die Lage wieder weitgehend normalisiert. Chaos gab es dagegen bei der Zugverbindung mit dem Eurostar zwischen London und Paris. Das Unternehmen hat den Verkauf von Fahrkarten bis zum 24. Dezember eingestellt und ruft Passagiere dazu auf, ihre Fahrten wenn möglich zu verschieben.

In Brüssel kehrte der Flughafen ebenfalls langsam zum normalen winterlichen Betrieb zurück. "Ausreichend Entgleisungsmittel, um den Bedarf der Fluggesellschaften zu decken", stünden nun bereit, heißt es offiziell auf der Internetseite des Airports. Allerdings hinkten die Abläufe am Morgen noch ziemlich hinterher. Viele Flüge nach Deutschland, darunter Frankfurt, Berlin, München und Leipzig, standen allerdings noch auf der Kippe oder gingen mit Verspätungen von rund einer Stunde ab.

Brüssel stellt Flughäfen die Rute ins Fenster
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas zeigte sich betroffen über das Ausmaß der Absagen und warf den Airports vor, ungenügende Vorbereitungen getroffen zu haben. In den nächsten Tagen wird es nach Angaben von Kommissionssprecherin Helen Kearns zu Verhandlungen der Brüsseler Behörde mit den Flughafenbetreibern kommen. Es sei möglich, dass die Airlines wegen Verlusten durch Flugausfälle Schadenersatz von den Flughäfen verlangen könnten. Allerdings müssten hier noch rechtliche Details geklärt werden.

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