Prozess in Innsbruck

Infizierter Tiroler brachte Laptop zur Freundin

(Bild: APA/Georg Hochmuth (Symbolbild))

Dass man als Angeklagter vor dem Innsbrucker Landesgericht steht, weil man seiner Freundin einen Laptop zur Wohnung gebracht hat, war vor einem Jahr wohl noch undenkbar. Ein an Corona erkrankter Tiroler (26) musste sich deshalb nun wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen mit übertragbaren Krankheiten verantworten.

Der Angeklagte ließ sich nach einem Covid-Fall in der Firma ebenfalls testen. Ein Virologe sagte ihm danach telefonisch in puncto Infizierung: „Sie sind ein Grenzfall, lassen Sie sich bitte binnen 48 Stunden noch einmal testen.“

„Mit Mundschutz und Abstand“
Die Bezirkshauptmannschaft ordnete – ebenfalls per Telefon – an, dass der 26-Jährige Zuhause bleiben solle, ein Absonderungsbescheid werde folgen. In dieser Zeit das Verhängnis: Die Freundin des Tirolers hatte Probleme mit dem Laptop. „Ich habe das Gerät bei mir neu aufgesetzt und ihr vorbeigebracht – mit Mundschutz und Abstand“, beteuerte der 26-Jährige. Um dann aber einzuräumen: Ja, er habe die Programme der Freundin noch erklären müssen, dies sei aber am Gang passiert.

(Bild: Christof Birbaumer)

Bescheid im Spam-Ordner
In der Zwischenzeit hatte die Polizei eine Kontrolle durchgeführt, nach Auskunft des Vaters standen die Beamten vor der Tür der Freundin. Erst da klärte sich auf, dass der inzwischen bereits versendete BH-Bescheid im Spam-Ordner des Tirolers gelandet war!

Nun muss ein Gutachter klären, wie hoch die Viruslast des Angeklagten zum fraglichen Zeitpunkt war, auch Befunde werden nachgereicht. Der Prozess wurde vertagt.