Behörden zu Öffnungen:

Mutprobe trotz der Mutationen

Niederösterreich
02.02.2021 08:00

Für gemischte Gefühle sorgen die geplanten Öffnungsschritte in Niederösterreich. „Noch immer fehlen uns Auswertungen und klare Einschätzungen“, bemängeln die Behörden.

Jetzt ist es amtlich: Die ersten Öffnungsschritte raus aus dem Lockdown sind beschlossen. Die Meinungen darüber gehen wie gewohnt aber auch unter den NÖ-Experten deutlich auseinander. „Mit FFP2-Masken sowie regelmäßigen Tests ist das Öffnen von Schulen und einzelnen Handelssparten durchaus stemmbar“, meinen die einen. „Angesichts der großen Gefahr, die durch die hochansteckende Virusvariante ausgeht, hätte man noch warten müssen“, entgegnen die anderen.

Dabei ist es laut Behörden vor allem das geringe Wissen um die Verbreitung des Britenvirus im Land, das die Öffnungsschritte zu einer gefährlichen Mutprobe macht. „Nach wie vor ist nur ein einziger Befund von den Laboren in Wien untersucht und zu uns zurückgemeldet worden“, bestätigt man im Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Mehr als 400 Proben seien indes noch ausständig, eine zuverlässige Einschätzung daher noch so gut wie unmöglich.

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Die Sehnsucht der Bevölkerung nach einem Ende des Lockdowns ist nachvollziehbar, auch wenn diese Öffnung aufgrund der Infektionslage in mehreren Schritten erfolgen wird. Zudem muss uns allen bewusst sein, dass mit jedem Lockerungsschritt den Abstand- und Hygienemaßnahmen sowie der Maskenpflicht eine noch bedeutendere Rolle zukommt, um damit die Ansteckungszahlen möglichst gering zu halten. Auf der anderen Seite sind die Fortschritte beim Impfen und Testen entscheidend.

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ)

Wie gefährlich die Lage im Land auch aktuell noch ist, zeigt indes ein Blick auf die Zahlen. Auf stabil hohem Niveau bleibt so etwa nicht nur die Zahl der Neuansteckungen (222), sondern leider auch noch jene der Patienten, die den Kampf gegen das Virus auf der Intensivstationen führen müssen. Insgesamt 54 Landsleute – und damit sogar eine Person mehr als noch am Montag der Vorwoche – ringen dort aktuell ums Überleben. Bereits verloren haben den Kampf 1182 Menschen. Durch 40 Nachmeldungen musste die Zahl gestern noch deutlich nach oben korrigiert werden.

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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