Hoch belastetes Abwasser und zwei bestätigte Fälle bei einer Stichprobe von Krankenhauspatienten lieferten vor zehn Tagen die ersten Beweise dafür, dass die britische Coronavirus-Mutation B1.1.7. in Salzburg angekommen ist. Schon damals sprach Infektiologe Richard Greil von einem Wettlauf gegen die Zeit und forderte, sich rasch einen Überblick über die Ausbreitung der Mutation zu verschaffen.
Der fehlt dem Land Salzburg bis heute. „Die Proben der Kläranlagen zeigten einen massiven Befund. Das Abwasser lässt aber keine Rückschlüsse zu, wie viele Personen infiziert sind“, erklärt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Inzwischen tauchten auch in Zell am See drei Fälle auf. Greil spricht von weiteren Verdachtsfällen. Mit konkreten Maßnahmen zur Mutations-Eindämmung wartet das Land aber auf Vorgaben vom Bund. Die sollen noch diese Woche kommen und sehen wohl vor, Kontaktpersonen mehr zu testen und jede einzelne positive Virus-Probe auf Mutationen zu untersuchen. Das dauert sieben Tage. Daher setzt Salzburg auf schnelle Voruntersuchungen. Bisher wurden erst gut 500 durchgeführt, schätzt Juhasz. Dem gegenüber stehen 5441 Neuinfektionen seit Jahresbeginn.
Primar fordert endlich eine Bestandsaufnahme
„Es ist höchst an der Zeit, dass wir eine Bestandsaufnahme bekommen. Wir können nicht einfach wochenlang abwarten“, nimmt Greil das Land Salzburg in die Pflicht zu handeln. Untersuchungen in den Gauen seien nötig, um die Mutation eindämmen zu können. Greil fordert rasch klare Vorgaben und plädiert dafür, betroffene Patienten zu isolieren.
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