Pensionisten betrogen

Botendienste für Verbrecher erledigt: Haftstrafen

Wien
14.01.2021 19:46

Geschäftszweck dieser Bande war es, körperliche und geistige Defizite ihrer betagten Opfer auszunutzen. Jetzt standen Mutter und Schwester des Chefs vor Gericht. Mindestens 4,5 Millionen Euro in Form von Schmuck und Bargeld wurden erbeutet, die die Frauen teils in die Türkei geschmuggelt haben sollen. Frei nach dem Filmtitel „Family Business“.

Seit zwei Jahren werden heimische Pensionisten mit einem miesen Trick ausgenommen: Von der Türkei aus ruft die Bande um den Chef Mehmet Y. Pensionisten an, gibt sich als Polizist aus und nötigt den Opfern Wertsachen ab. Einbrüche würde drohen, so heißt es. Komplizen holen dann Bargeld und Schmuck ab.

In manchen Fällen, so der Staatsanwalt, werden die Opfer um alles gebracht, sogar um ihr erspartes Geld für ihr Begräbnis. Die Beute ist so hoch, dass Bandenmitglieder nur die Aufgabe haben, Beutegeld zu zählen. Das gibt ein Taxler (42) auch zu. Verteidiger Christian Werner präzisiert: „Durch die Hände meines Mandanten gingen 150.000 Euro.“ 20.000 übergab der Taxler angeblich an die angeklagte Mutter des Verbrecher-Capos, die immer wieder mit der Tochter anreiste.

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Mehmet Y. ist ein Diktator, die Frauen mussten machen, was er wollte.

Anwältin Astrid Wagner

„Ich wusste von nichts“
Die Frauen sollen für den Schmuck- und Geldschmuggel zuständig gewesen sein. Die Mutter: „Ich wusste von nichts, mein Sohn hat Schande über die Familie gebracht.“ Bezüglich der Schwester des Bandenchefs sagt Verteidigerin Astrid Wagner: „Mehmet Y. ist ein Diktator, die Frauen mussten machen, was er wollte.“

Die – nicht rechtskräftigen – Urteile: je drei Jahre Haft für Mutter - sie kollabierte während der Verhandlung zweimal - und Tochter des Bandenchefs, 18 Monate teilbedingt für den „Geldzähler“.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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