Nach eigenen Angaben machte der Deutsche mit den Lebensmittelzusätzen aus China, auf die er hundert Prozent aufschlug, in Europa Supergeschäfte. Dennoch häuften sich die Mahnungen und Exekutionen von Jahr zu Jahr, bis im Herbst 2008 der Konkurs eröffnet wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Angeklagte laut Staatsanwalt mehr als eine Million Euro Schulden angehäuft. Das brachte ihn wegen schweren Betrugs und betrügerischer Krida vor Gericht, wo er alle Anschuldigungen weit von sich wies. Er sei nur vorübergehend wegen Lieferschwierigkeiten seiner chinesischen Geschäftspartner in leichte finanzielle Turbulenzen gekommen. Zum Zeitpunkt, als der Konkurs eröffnet wurde, habe sein Geschäft aber geradezu geboomt.
Aber auch in der schwächeren Betriebsphase ließ sich Peter T. nicht lumpen: In Polen wurde eine Firma um 250.000 Euro gekauft. Nach Brasilien, wo seine Gattin herstammt, sollen 400.000 Euro für einen weiteren Firmenstandort geflossen sein.
"Gute Ertragslage, katastrophale Liquidität"
Absolut bemerkenswert war die Aussage seines Steuerberaters vor Gericht: "Ich habe selten eine Firma erlebt, bei der eine derart gute Ertragslage und gleichzeitig eine so katastrophale Liquidität zu verzeichnen ist."
Um mehr Licht ins Dunkel der internationalen Finanztransaktionen des deutschen Geschäftsmannes zu bringen, braucht Richterin Gabriele Lukasser ein neues Gutachten und weitere Zeugen – und vertagte die Verhandlung.
von Werner Kriess, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.