Ausbau der Kläranlage

Grazer Abwasser-Großprojekt vor Umwelt-Prüfung

Steiermark
24.12.2020 06:00

Nach dem Speicherkanal, der, wie berichtet, kurz vor der Fertigstellung steht, soll auch die Kläranlage der Landeshauptstadt Graz ausgebaut und modernisiert werden. „Es ist der nächste Schritt, die Wasserqualität der Mur zu verbessern“, sagt Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP). Noch besteht aber sozusagen Klärungsbedarf: Mitte 2021 steht nämlich das UVP-Verfahren im Zeitplan.

Die Mur war früher als „Drecksupp’n“ verschrien. Als die Kläranlage 1979 in Betrieb genommen wurde, wurde sie als „Jahrhundertbauwerk für den Umweltschutz“ bezeichnet. Die Wasserqualität hat sich seither deutlich verbessert. Der Zeitraum aber war zu groß bemessen. Graz ist in den letzten Jahren stark gewachsen - und die Anlage ist zu klein geworden.

Der „Einwohnerwert“ soll von 500.000 auf 800.000 ausgebaut werden. Damit ist nicht allein die Einwohnerzahl der Murmetropole gemeint - die liegt bei rund 300.000. Da ist auch die Industrie eingerechnet, zudem wird die Anlage von Umlandgemeinden mitgenutzt.

Viele Gutachten nötig
Und auch wenn es - wie anno dazumal - ein Umweltschutz-Projekt ist, so ist doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorgeschrieben. 25 Fachgutachten mussten eingeholt werden. Die UVP-Verhandlung wird voraussichtlich Mitte nächsten Jahres stattfinden.

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Es ist der nächste Schritt, die Wasserqualität der Mur zu verbessern.

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP)

60 Millionen Euro wird das Projekt kosten - das Auf-den-neuesten-Stand-Bringen der bestehenden Anlage ist da aber schon inkludiert. Wenn es zu keinen Verzögerungen kommt, ist Anfang 2023 Baubeginn.

Viren, Antibiotika, Mikroplastik herausfiltern
Der Reinigungsgrad der Grazer Kläranlage liegt jetzt schon bei 99 Prozent. In Zukunft soll das Abwasser, das in die Mur eingeleitet wird, sogar Trinkwasserqualität haben. Man will auch Viren, Antibiotika und Mikroplastik herausfiltern - die Technologie gibt es bereits, sie ist aber noch nicht ganz ausgreift. Die Stadt Graz wird baulich schon jetzt alle Voraussetzungen schaffen, dass, wenn es soweit ist, die Kläranlage leicht nachgerüstet werden kann.

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