Paris-Bercy

Roger Federer serviert Jürgen Melzer eiskalt ab

Niederösterreich
13.11.2010 09:21
Jürgen Melzer hat den Sprung in die Top 10 der Tennis-Weltrangliste vorerst verpasst. Für den Niederösterreicher kam im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Tennis-Turniers in Paris gegen den topgesetzten Schweizer Roger Federer erwartungsgemäß das Aus. Österreichs Nummer eins war im ersten Satz völlig chancenlos und musste sich am Ende nach 1:10 Stunden völlig verdient mit 1:6, 6:7 (4) geschlagen geben.

Es war die dritte Niederlage für Melzer im dritten direkten Duell, auch diesmal gelang ihm kein Satzgewinn gegen die Nummer zwei der Welt. In den vorangegangen beiden Aufeinandertreffen hatte es für den Deutsch-Wagramer in Wimbledon (3:6, 2:6, 3:6) und bei den US Open (3:6, 6:7, 3:6) Dreisatz-Niederlagen gesetzt. Melzer verpasste damit auch im fünften Anlauf den Einzug in ein Halbfinale bei Masters-1000-Turnieren.

Keine Chance für Melzer zum Auftakt
Federer nutzte nach einem Zu-Null-Aufschlag-Game gleich seine erste Chance zum Break zum 2:0. Beim Stand von 3:0 ließ der Schweizer Ausnahmekönner zwar eine 40:0-Führung ungenützt, verwertete dann aber den vierten Breakball zum 4:0. Melzer konnte zwar zumindest einmal noch seinen Aufschlag durchbringen, kam aber selbst nie auch nur in die Nähe eines Breaks. Nach 20 Minuten verwertete Federer gleich seinen ersten Satzball mit einem Ass zum 6:1.

Im zweiten Durchgang erlebten die Besucher am Paris Center Court, darunter auch Melzers Freundin Mirna Jukic, eine ziemlich ausgeglichene Partie. Melzer machte deutlich weniger unerzwungene Fehler, servierte und spielte besser und hielt die Partie dadurch offen. Beim Stand von 3:3 wehrte Melzer die einzige Breakchance im zweiten Satz ab, deshalb ging es ins Tie-Break.

Einzel-Saison für Jürgen damit zu Ende
Mit etwas Glück wäre für den Weltranglistenzwölften dort mehr möglich gewesen, Melzer leistete sich aber beim Stand von 4:4 einen unnötigen Volleyfehler und machte daraufhin keinen Punkt mehr. Für Österreichs Nummer eins ist die äußerst erfolgreiche Einzel-Saison damit zu Ende, im Doppel tritt Melzer aber noch beim ATP-World-Tour-Finale (21. bis 28. November) in London mit seinem deutschen Partner Philipp Petzschner, der dafür rechtzeitig fit geworden ist, an.

"Die Enttäuschung ist natürlich groß. Ich bin im ersten Satz gegen eine Wand gelaufen, im zweiten habe ich mich dann gut aus der Affäre gezogen", sagte Melzer in einem ORF-Interview nach dem Match gegen Federer. Der Niederösterreicher trauerte vor allem der vergebenen Chance auf einen Satzgewinn im Tiebreak nach. "Da hatte ich durchaus Chancen, die muss man gegen so einen Klassemann einfach nutzen. Er hat da Klasse gezeigt, aber auch Glück gehabt", meinte Melzer.

Melzer: "Freude über großartige Saison muss überwiegen"
Der zweite Satz sei jedenfalls auf einem "sehr hohen Niveau" gewesen. "Im Endeffekt haben ein, zwei Punkte entschieden, die sind mir einfach nicht gelungen", ärgerte sich Melzer. Allgemein gesehen überwog allerdings die Freude über eine großartige Saison. "Es ist klar, dass man enttäuscht ist, wenn man so ein Spiel verliert, in dem man die Chance hat, in die Top 10 einzuziehen. Aber die Freude über die großartige Saison muss überwiegen", betonte der Weltranglistenzwölfte.

Der Weltranglistenzweite Federer schaffte im achten Anlauf zum ersten Mal in Paris den Sprung ins Halbfinale. Den Grundstein für den Sieg legte er vor allem einmal mehr mit einer herausragenden Aufschlagleistung (18:3-Asse). Der 16-fache Grand-Slam-Sieger hat nach wie vor im gesamten Turnierverlauf nicht nur keinen Satz abgegeben, sondern auch kein einziges Break - in diesem Fall wie auch gegen Richard Gasquet in der 2. Runde auch nicht einmal eine Breakchance - zugelassen. "Ich bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe", sagte Federer. Es war der 12. Sieg für den Schweizer in Folge, seit Wimbledon hat er eine beeindruckende Bilanz von 33 Siegen und nur 3 Niederlagen aufzuweisen.

Söderling gegen Llodra im zweiten Halbfinale
Im zweiten Halbfinale kommt es doch etwas überraschend zum Duell Robin Söderling (SWE-5) gegen Michael Llodra (FRA). Der Weltranglistenfünfte Söderling setzte sich gegen den US-Amerikaner Andy Roddick mit 7:5, 6:4 durch, der Franzose Llodra, der auch schon Novak Djokovic besiegt hatte, bezwang den als Nummer zehn gesetzten Russen Nikolaj Dawydenko relativ klar mit 7:5, 6:1.

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