Filmemacherin Hollaus

Musikstück als nicht alltäglicher Kunstgenuss

Tirol
19.12.2020 19:00
Die Tiroler Filmemacherin und Schauspielerin Melanie Hollaus hat ihr erstes Musikvideo abgedreht. Herausgekommen ist dabei ein feines, ironisches Werk, welches kongenial die Musik von Daniel Riegler für das Duo „strings&noise“ in bewegte Bilder umsetzt.

„Bei der Komposition ,Zen’ geht es um das Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Loslassen. Um die Suche nach dem perfekten Moment und den Umgang damit. Aber auch darum, ihn zu verpassen. Über den Alltag und seine vielen Höhen und Tiefen. ,Zen’ sollte aufmerksam angehört und nicht allzu ernst genommen werden“, lauten die Worte des Wiener Komponisten zu seinem aktuellen Werk.

Dieses Musikstück wurde von ihm für das Duett „strings&noise“, das sind Maiken Beer (Cello) und Sophia Goidinger-Koch (Geige), verfasst und sollte eigentlich bei einem Konzert des Duos im Austrian Cultural Forum in New York gespielt werden. Aber auch hier machte das uns nun schon knapp ein Jahr begleitende Virus einen Strich durch die Rechnung.

Hier kam nun die aus Tirol stammende und in Wien lebende Filmemacherin und Schauspielerin Melanie Hollaus zum Streicher-Duo. Gemeinsam erarbeiteten sie ein wundervoll-groteskes Musikvideo mit zwei Westernheldinnen, die am Schluss ihrer Präsentation „bewaffnet“ mit ihren Streichinstrumenten die Südosttangente in klassischer Italowestern-Manier verlassen. Aber auch Assoziationen zu Godfrey Reggios Experimentalfilm „Koyaanisqatsi“ aus 1982 werden durch bestimmte Filmsequenzen wachgerufen. Herausgekommen ist ein mehr als rundes Gesamtkunstprojekt, welches davon lebt, dass Musik und Film voneinander leben und kein Medium das andere dabei dominiert. Es wurde nicht irgendwie ein Video gedreht, sondern ein wohl überlegtes, stimmiges Konzept fand seine Umsetzung. Da sich von Anfang an alle daran Beteiligten auf selber Augenhöhe begegneten und diesen gegenseitigen künstlerischen Respekt bis zur letzten Klappe und dem letzten Ton auch lebten.

Für Cellistin Maiken Beer stellt das Musikvideo „Zen“ erfreulicherweise keinen Corona-Ersatz dar, sondern „es ist etwas anderes herausgekommen, was sonst nicht entstanden wäre“.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

 Tiroler Krone
Tiroler Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele