Es war ein außergewöhnlicher Weg, welcher das Leben für den 1835 in Osttirol geborenen Bergbauernbuben und 1921 als „Malerfürst“ in München verstorbenen Franz Defregger vorbestimmte. In seiner repräsentativen Villa in München traf sich, was Rang und Namen hatte. Defregger gehörte zu den erfolgreichsten Malern um 1900, er war einer der Superstars unter deutschsprachigen Kunstschaffenden. Seine in unseren Breitengraden wohlbekannten naturalistischen, detailreichen und fein gemalten Szenen aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809 begründeten seinen Ruhm.
Aber Franz Defregger arbeitete in zwei Parallelwelten. Die oben beschriebene offizielle, mit der er den damaligen Markt mit „bäuerlichen Genreszenen“ dominierte und die private, aus der etliche Werke nicht zum Verkauf bestimmt waren und als gut behütetes Geheimnis im Besitz der Familie verblieben. Diese Seite verblüfft und lädt zum weiteren Recherchen ein. Da Defregger hier unter anderem äußerst freizügige und erotische Akte, aber auch feinsinnige Porträts von Menschen aus anderen Kontinenten und Kulturen, sowie impressionistisch angehauchte Landschaften malte.
Diese nicht unwesentlichen Aspekte der Welt des „Malerfürsten“ Franz Defregger laden ab Freitag bis einschließlich 11. April 2021 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zur Besichtigung ein.
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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