Zorniger roter Blitz

Anja Rubik: Nacktprotest gegen polnische Regierung

Adabei
27.11.2020 09:03

Im Oktober hat das polnische Verfassungsgericht entschieden, dass Frauen auch dann keine Abtreibung vornehmen dürfen, wenn das ungeborene Kind schwere Fehlbildungen aufweist. Damit wurde das Abtreibungsrecht faktisch abgeschafft. Hunderttausende zornige Protestantinnen gehen seither dagegen auf die Straße. Das polnische Supermodel Anja Rubik hat den Protest jetzt auf spektakuläre Weise ins Netz und an die Zeitungsstände verlegt.

Mit einer Reihe von Nacktfotos, die die polnische Ausgabe der „Vogue“ zieren und auf Instagram veröffentlicht wurden, protestiert Rubik gegen die polnische Regierung und sorgt damit für jede Menge Wirbel in den sozialen Medien. Insgesamt wurden vier verschiedene Cover von dem Model selbst inszeniert und unter der Schlagzeile „Die Stärke der Frauen“ veröffentlicht.

Zorniger roter Blitz
Eines der Titelbilder zeigt die 37-Jährige eingehüllt in ein rotes Tuch, mit dem ihr die Hände gebunden wurden. Den zornigen roten Blitz der Protestbewegung hat sie auf die Wange gemalt. Auf Instagram schreibt Rubik zu dem Foto: „Der Staat unterdrückt Frauen, indem sie ihnen das Recht auf Abtreibung und Selbstbestimmung nehmen. Reproduktionsrechte sind Menschenrechte und garantieren uns die Freiheit, über unser Leben, unseren Körper, unsere Gesundheit und unser Schicksal entscheiden zu können.“

Nacktheit als Aussage
Das zweite Cover zeigt Rubik völlig nackt mit einer Rauchfackel in der Hand, die roten Rauch verströmt. Rubik erklärte dazu: „Ich möchte unsere Stärke und unseren Protest darstellen.“ 

In Schwarz-Weiß zeigt sich Rubik noch einmal völlig nackt. Selbstbewusst steht sie in schwarzen High Heels da und blickt kämpferisch in die Kamera. Im Statement zu dem Bild schreibt sie: „Ich benutze meine Nacktheit als Aussage. Nacktheit ist unser natürlichster Zustand, wir sind gleich, wenn wir nackt sind. Mein nackter Körper sollte nicht objektiviert oder sexualisiert werden. Mein nackter Körper sollte nicht beschämt werden.“

„Lassen wir uns nicht einschüchtern“
Das vierte Foto zeigt Rubiks Gesicht. Auch dieses Mal blickt sie herausfordernd. 

Ihr Botschaft dazu: „Wenn die Rechte von Frauen, die Rechte der LGBTQ + -Gemeinschaft, die persönliche Freiheit, Lehrer und Schüler in meinem Land angegriffen werden und der Staat fast jeden Tag einen neuen Feind in unserer Gemeinde ankündigt, kann ich nicht schweigen. Uns wird gesagt, wir sollten uns schämen, wer wir sind, wen wir lieben und woran wir glauben. Dies spaltet das Land und macht uns unsicher und unsicher, und es ist einfacher, eine zerrissene Gesellschaft zu manipulieren. Lassen wir uns nicht einschüchtern. Das Gesetz sollte nicht in unsere persönlichen Entscheidungen eingreifen.“

Anja Rubik, die mit 15 Jahren in Mailand als Model durchstartete und später in Paris und New York lebte und bei allen großen Designern am Laufsteg war, engagiert sich seit Jahren für die Sexualaufklärung in Polen. 2018 brachte sie sogar ein Aufklärungsbuch heraus.

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(Bild: kmm)



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