Völlig überlastet:

Nur ein Hausarzt für alle Quarantäne-Fälle

Oberösterreich
03.11.2020 06:00

Ein Notdienst-Team hat ganz Oberösterreich als Einsatzgebiet. Nach „Krone“-Recherchen kommen am Wochenende nun doch zwei neue Stützpunkte in Gallneukirchen und in Vöcklabruck dazu.

Eben war die Ärztin des Hausärztlichen Notdienstes bei uns. Was sie gesagt hat, war erschütternd. Sie fährt mit dem Team des Rettungswagens durch ganz OÖ und ist froh, wenn sie manche Patienten noch lebend antrifft. Wenn sie etwa einen Patienten in Leopoldschlag besuchen muss, weil der keine Luft bekommt, erhält sie einen Notruf aus dem Salzkammergut„, schrieb uns eine Leserin: “Dieser Notarztdienst steht nur zwölf Stunden am Tag zur Verfügung. Sie erzählt, dass sich Patienten völlig alleingelassen fühlen. Und wenn sie einen Patienten nicht rechtzeitig erreichen kann, landet dieser im Spital und somit werden die Bettenkapazitäten unnütz ausgelastet.“ 

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Das Problem ist, dass manche Hausärzte keine Hausbesuche bei Covid-19-Patienten machen wollen. Sei es, weil sie hochbetagte Eltern zuhause haben oder selbst Risikopatienten sind. Dafür ist unser Corona-Notdienst gedacht.

Wolfgang Ziegler, Ärztekammer für OÖ

Wagen in Linz stationiert
Die „Krone“ fragte bei Wolfgang Ziegler, Praktiker in Kremsmünster und Vize-Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der oö. Ärztekammer, nach. Seine Antwort: „Der Covid-Hausärztliche Notdienst, kurz Covid-HÄND, wurde mit dem Roten Kreuz bei der ersten Welle eingeführt, weil damals keine Schutzausrüstung zur Verfügung stand. Der Wagen wurde in Linz stationiert. Bis vor zwei Wochen haben wir damit das Auslangen gefunden, jetzt sind die Zahlen explodiert. Wir werden am Samstag in Gallneukirchen und Vöcklabruck zwei weitere Teams stationieren.“ 

Zusatzangebot für drei Gruppen
Der Corona-HÄND ist als Zusatzangebot für drei Gruppen zuständig: positiv Getestete, Leute, die aufs Testergebnis warten und K1-Kontaktpersonen in Quarantäne - derzeit mehr als 20.000 Oberösterreicher. Rot-Kreuz-OÖ-Geschäftsführer Thomas Märzinger erklärt: “Wir haben die Aufstockung schon geplant, als die Zahlen hochgingen. Wir werden wahrscheinlich in Abstimmung mit der Ärztekammer vier oder fünf Teams einrichten."

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