
Früher wurden Handys und Drogen noch über die Gefängnismauer geworfen, um Häftlinge damit zu versorgen - inzwischen werden dafür auch Drohnen benutzt. Doch nicht nur die Kriminellen rüsten auf. In Bayern wurde nun ein Projekt zur Drohnenabwehr über Gefängnissen gestartet.
Mit mobilen Abwehrsystemen und neuer Aufklärungstechnologie wollen die Behörden in Bayern Drohnenflüge über Gefängnissen künftig verhindern. Die Zahl solcher Sichtungen sei im vergangenen Jahr gestiegen, heißt es aus dem Justizministerium. Seit 2015 seien insgesamt 57 Drohnen über oder im direkten Umfeld von bayerischen Gefängnissen gemeldet worden. Demnach versuchten in zwei Fällen Unbekannte, mit den Fluggeräten Drogen oder Handys in die Gefängnisse zu schmuggeln. Drohnen über Gefängnissen seien aber auch dann ein Problem, wenn deren Piloten zum Beispiel Gefangene filmten.
In einem Pilotprojekt erhalten deshalb acht bayerische Gefängnisse ein mobiles Abwehrsystem. Das Wachpersonal könne so mit einem Fangnetz Drohnen im Luftraum der Anlage abwehren bzw. auf den Boden bringen. Dass die Drohnen nicht in böser Absicht von den Piloten über die Gefängnisse gesteuert werden, sei zwar möglich, betont man im Ministerium. „Für die Bediensteten ist aber nicht ohne weiteres zu erkennen, ob ein Überflug in freundlicher oder feindlicher Absicht stattfindet.“ Eine einprogrammierte Flugverbotszone könne Überflüge aus Unwissenheit zwar verhindern, biete aber keinen absoluten Schutz.
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