Als Versicherungsmakler hatte der Linzer das Vertrauen seiner Kunden erlangt – und fast 20 Jahre lang missbraucht. Er gaukelte ihnen lukrative Geldanlagen vor und ließ sie in dem Glauben, dass es sich um ein Angebot der Versicherung handelte. „Am Anfang habe ich mit Aktien spekuliert, und es ist auch ganz gut gegangen. Deshalb wollte ich meine Kunden mitverdienen lassen“, sagte er beim Prozess 2019.
Finanzkrise
Nach der Finanzkrise 2008 ging sein Konstrukt aber den Bach hinunter, er hielt sein Klientel mit Loch-auf-Loch-zu-Taktik bei der Stange. Am Ende stand trotzdem ein Minus von 4,1 Millionen Euro. Geld, das ihm betuchte Anleger anvertraut hatten, damit sie sich mit den Gewinnen in der Pension das Leben versüßen können.
Selbstanzeige
Da halfen auch ein Lotto-Sechser, Gewinne bei Pokerturnieren, ein Kredit und der Verkauf seines Hauses nicht mehr. Der einst erfolgreiche Makler erstatte Selbstanzeige. Am 4. Juni 2019 kam es in Linz zum Prozess, der mit einem Schuldspruch und drei Jahren Haft endete.
Angeklagter wollte Fußfessel
Der Angeklagte legte gegen das Urteil Berufung ein, wollte eine Strafe, die eine Fußfessel erlaubt, damit er seine schwer kranke Frau weiterhin pflegen kann. Auch die Anklage berief – und am Mittwoch wurde vor Richter Christoph Freudenthaler neuerlich verhandelt. Der Prozess dauerte allerdings da nur mehr etwas mehr als eine Stunde. Es ging nur mehr um die Strafhöhe. Staatsanwalt Reinhard Steiner warf dem Angeklagten, der derzeit von der Mindestsicherung lebt, Vertrauensbruch an seinen Anlegern vor. Er habe Hochrisikospekulationen betrieben.
Neuerliche Berufung
Am Ende hatte der Angeklagte zu hoch gepokert. Die Strafe wurde auf vier Jahre erhöht. Der 58-Jährige will aber noch nicht aufgeben, Beruft gegen Urteil. Es ist damit noch nicht rechtskräftig.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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