
Mit einem milden Urteil kamen zwei Räuber nach einem Banküberfall im Juni in Wartberg/Aist (Oberösterreich) davon: Je drei Jahre Haft, aber nur eines davon müssen sie tatsächlich absitzen. Denn vor Richterin Petra Oberhuber in Linz legten sie ein volles Geständnis ab. Ihr Motiv: Geld für „a besseres Auto“ und um Schulden zu bezahlen.
In blütenweißen Hemden saßen die Mühlviertler vor dem Schöffensenat, eine weiße Weste haben sie aber nun nicht mehr. Denn bereits Anfang des Jahres kamen sie auf die Idee mit dem Raub, besorgten sie in Tschechien Sturmhaube und Gaspistole. Weil „bei einem Bankraub, da geht man nicht ohne was hinein“, sagt einer der Angeklagten.
Waffe in Tschechien besorgt
Am 22. Juni schritten die 22-Jährigen zur Tat: Einer hielt der Angestellten die Pistole vor, sein Komplize räumte das Geld in einen Müllsack. Dann setzten sich die beiden nach Ungarn ab, doch da war ihnen das BKA schon auf der Spur. Mit einer gefälschten Hotelrechnung versuchten sie sich ein Alibi zu verschaffen.
Reumütiges Geständnis
Das alles gestanden die jungen Männer reumütig am Dienstag beim Prozess in Linz. Im Raum stand die Frage nach dem Motiv: Die beiden hatten Arbeit, fuhren einen BMW bzw. einen Audi, die Schulden aus den Autokäufen hielten sich, so die beisitzende Richterin, im Rahmen.
Doping fürs Bodybuilding
Trotzdem wollten sie einen „besseren Lebensstandard, ein besseres Auto“ so der Erstangeklagte. Sein Mittäter wollte sich mit der Hälfte der Beute seinen Traum vom Profi-Bodybuilder erfüllen. Die Kosten fürs Training - und Doping - waren zuvor ins Unermessliche gestiegen, wie er nun einsieht.
Mildes Urteil
Bei einem Strafrahmen von 15 Jahren fiel das Urteil sehr milde aus: drei Jahre Haft, eines davon unbedingt. Nicht rechtskräftig.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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