Zu lange Wartezeiten

Expertenrat fordert Covid-Tests durch Hausärzte

Österreich
18.09.2020 14:16

Zwei bis drei Tage dauert es bei der Hotline 1450 mitunter, bis ein Corona-Test bei einem Verdachtsfall durchgeführt wird. Angesichts dieser doch langen Wartezeit forderten Mitglieder des Expertenrats des Gesundheitsministers, dass es auch Hausärzten erlaubt sein sollte, gratis Covid-19-Tests anzubieten. Ärztekammer und Ministerium stehen dem Vorschlag grundsätzlich positiv gegenüber.

Um festzustellen, ob jemand Covid-19 oder etwa einen grippalen Infekt hat, müsse es möglich sein, „dass Hausärzte Corona-Abstriche selbst machen oder vermitteln“, sagte Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Mitglied des Expertenrats des Gesundheitsministers, am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“.

Tests wären in Hausarztpraxen möglich
Aufgrund der seit Jahrzehnten eingespielten Kontakte zu Labors wären die Tests in Hunderten Hausarztpraxen möglich. „Das ist ein Mittel, das wir unbedingt brauchen. Man kann nicht ein Fieberkind zwei Tage lang zu Hause konservieren und sagen, na ja, warten wir einmal auf einen Test. Gilt genauso für Erwachsene“, so Rabady. Im Normalfall wisse man innerhalb von 24 Stunden Bescheid.

Durch die Unterstützung der Hausärzte könnte man vor allem in Großstädten wie Wien Druck aus der angespannten Corona-Situation herausnehmen. Die öffentliche Schiene, also 1450, könnte sich Rabady zufolge dann auf Contact Tracing und Screening konzentrieren, so die Mitglieder des Expertenrates.

Ärztekammer signalisiert Unterstützung
Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, steht dem Vorschlag „grundsätzlich positiv gegenüber“. „Man muss nur darauf achten, dass das Personal und andere Patienten nicht in die Gefahr einer Ansteckung gebracht werden“, erklärte er. Patienten dürften etwa auf keinen Fall unangemeldet eine Ordination aufsuchen. Ob ein Arzt Corona-Tests durchführen will, liegt aber letztlich in dessen Ermessen. „Wir können niemanden dazu zwingen“, sagte Szekeres.

Auch aus dem Gesundheitsministerium heißt es laut „Morgenjournal“, dass man den Vorschlag unterstütze. Es gebe Gespräche mit der Gesundheitskasse ÖGK, die Kosten solle der Bund übernehmen. Die beschlossene Aufstockung der Mittel für Schutzausrüstung sei eine Voraussetzung.

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