„Krone“-Ombudsfrau

viagogo: Fünffacher Preis für „Jedermann“-Karten

Ombudsfrau
16.09.2020 09:38

Immer wieder sorgt die Ticketbörse viagogo für Ärger. Karten für Veranstaltungen werden meist zu völlig überzogenen Preisen verkauft. Das Unternehmen weist stets jede Schuld von sich, man sei ja lediglich Vermittler. Ein Wiener Arzt bezahlte für zwei „Jedermann“-Karten 1200 Euro. Preis auf den Tickets: je 120 Euro!

Bereits im Jänner hatte Adalbert S. zwei Karten für eine „Jedermann“-Vorstellung im Rahmen der Salzburger Festspiele gekauft. Er war bereit, für die Tickets - inklusive der verlangten Buchungsgebühr und anderer Nebenkosten - rund 1200 Euro zu bezahlen. Und ging von einer entsprechend guten Kategorie aus, sprich von Plätzen in den vordersten Reihen. Als er die Karten eine Woche vor dem Veranstaltungstermin im heurigen August geliefert bekommen hat, stieg dem Arzt aus Wien die Zornesröte ins Gesicht.

Der Preis auf den Karten war mit 120 Euro angeben - für die Reihe 26. „Es wurde mir schon bei der ersten Kontaktaufnahme erklärt, dass ich auf verlorenem Posten stehe. Auf meiner Rechnung steht ein Preis von 422 Euro pro Ticket, welches in Wirklichkeit nur 120 Euro wert ist“, schilderte Adalbert S. der Ombudsfrau. Zusätzlich wurde noch eine Buchungsgebühr von rund 250 Euro verrechnet sowie Versandkosten und Mehrwertsteuer. Insgesamt eben knapp 1200 Euro.

Man erfährt nicht, wer die Karten verkauft
Mit seiner Beschwerde und Bitte um Erstattung der Preisdifferenz ist der Arzt bei viagogo auf taube Ohren gestoßen. Wie immer verweist man dort darauf, dass die Preise vom Verkäufer und nicht vom Vermittler viagogo festgelegt werden. Wer der Verkäufer ist, erfährt man nicht. Zum Fall von Herrn S. teilte viagogo der Ombudsfrau am Freitag, 18. September 2020, in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass der Kunde ein Ticket genau in dem Abschnitt erhalten habe, den er auf dem Veranstaltungsplan ausgewählt hatte. Darüber hinaus werde bei Transaktionen auf der Webseite stets der endgültige Kaufpreis - einschließlich anfallender Gebühren und Steuern - vor Abschluss des Kaufvorgangs deutlich angegeben.

Auch wenn einige Klagen gegen die Ticketbörse schon erfolgreich waren, wer sich diesen Ärger ersparen will, sollte Tickets wohl lieber woanders kaufen!

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